Teilhabe im Kreis Viersen „Viersen für alle“ — Barrierefreiheit, wie sie jetzt auch im Buche steht

Kreis Viersen · Einkaufswagen für Rollstuhlfahrer, Klingeln an Ladenlokalen mit Eingangsstufe – ein neues Buch befasst sich auf 111 Seiten mit Verbesserungen für Menschen mit Behinderungen im Kreis Viersen.

 Buchhändlerin Joanna Wintgen sowie André Sole-Bergers, Christina Minten und Roman Wittpahl (v.l.) mit dem neuen Buch „Viersen für alle“.

Buchhändlerin Joanna Wintgen sowie André Sole-Bergers, Christina Minten und Roman Wittpahl (v.l.) mit dem neuen Buch „Viersen für alle“.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Teilhabe, Barrierefreiheit und Vielfalt: Dafür kämpfte das Team von dem Inklusionsprojekt „Viersen für Alle“ drei Jahre lang. Gemeinsam mit verschiedenen Kooperationspartnern schafften sie es, bauliche und sprachliche Barrieren im Bereich der Bildung, Kultur und Freizeit zu beseitigen. Aus dieser Reise resultiert das neue 111-seitige Buch „Viersen für Alle“, das die Meilensteine des gleichnamigen Inklusionsprojektes der Lebenshilfe Kreis Viersen beinhaltet. Hinter dem Buch und dem Projekt stecken sieben Gesichter: André Sole-Bergers und Pia Grühn von der Lebenshilfe sowie fünf Experten mit einer körperlichen oder geistigen Behinderung.

„Dieses Buch soll uns alle immer wieder daran erinnern, was möglich ist“, sagt Sole-Bergers.Jetzt überreichte die Lebenshilfe der Buchhändlerin Joanna Wintgen erstmalig einige Exemplare zum Auslegen. Wintgen führt die Buchhandlung „Frau Eule“ in Süchteln und freut sich über den Besuch der Lebenshilfe: „Uns ist es wichtig, dass Inklusion auch inhaltlich in unseren Büchern vertreten ist“, sagte sie.

Insgesamt wurden 1000 Exemplare gedruckt, davon liegen auch einige in der Stadtbücherei in Viersen aus. Nach und nach möchte die Lebenshilfe die Bücher in weiteren örtlichen Buchhandlungen im Kreis Viersen auslegen. Die Exemplare sind kostenlos. „Das Buch soll zum Denken anregen, Barrieren im Kopf freimachen und inspirieren“, sagt Lebenshilfe-Vorsitzende Christina Minten. Ein inklusives Angebot findet man beispielsweise bei „Hammans Freizeit“ in Viersen-Süchteln. „Der Veranstalter hat extra ein Hand-Boat für Rollstuhlfahrer angeschafft“, erklärt der Inklusionsmanager. Roman Wittpahl vom Expertenteam. Er sitzt im Rollstuhl und testete das inklusive Boot aus: „Ich fand es wunder-, wunder-, wunderschön damit zu fahren“, sagt er. Das Team „Viersen für Alle“ möchte auch andere Akteure dazu anzuregen, barrierefreie Angebote einzuführen. Möglichkeiten dafür wären die sogenannten „Serviceklingeln“ und Rampen, die einen barrierefreien Zugang zu Geschäften ermöglichen. Aber auch Einkaufwagen für Rollstuhlfahrer und Bücher in leichter Sprache ermöglichen Teilhabe für Alle. „Inklusion geht überall, man muss es nur wollen“, sagt Sole-Bergers überzeugt. Das Projekt wird durch die Aktion Mensch gefördert.

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