Kreis Viersen Neuer Rekord bei Paketzustellung

Kreis Viersen · Nach dem Erpressungsversuch gegen die DHL in Ostdeutschland raten die Paketdienste zur Vorsicht, die Arbeit laufe aber normal

 Die Adventszeit ist Hochsaison für Paketzusteller. Die Branche rät zurzeit zu Vorsicht bei unbekannten Absendern oder nicht bestellter Ware.

Die Adventszeit ist Hochsaison für Paketzusteller. Die Branche rät zurzeit zu Vorsicht bei unbekannten Absendern oder nicht bestellter Ware.

Foto: SAUER/DPA

"Das Paketaufkommen ist unverändert - die Tendenz steigt", sagt Britta Töllner. Nachfragen von besorgten Kunden kann die für den Kreis Viersen zuständige Mitarbeiterin bei der Pressestelle der Deutsche Post DHL Group nicht bestätigen. Gegen das Unternehmen hat es einen Erpressungsversuch gegeben: Ein Unbekannter in Potsdam wollte ein Paket mit Nägeln und Böllern in Umlauf bringen. Allgemein rät Töllner allen Paketempfängern zu Aufmerksamkeit - auch wenn die meisten Pakete Internetbestellungen seien, die Kunden also wüssten, was sie bestellt hätten. Bei anderen Zustellern sind keine Veränderungen im Kundenverhalten festzustellen. Das Unternehmen könne in Zusammenhang mit dem Erpressungsversuch keinen Auftragsanstieg verzeichnen, heißt es bei GLS. "Die Menge an sich ist einfach zu groß, um festzustellen, ob sich das Paketvolumen verlagert", so die Pressestelle von DPD.

Bereits zu Beginn der Adventszeit ist die Zahl der Pakete auch im Kreis Viersen gestiegen - deutschlandweit befördert die Deutsche Post DHL Group durchschnittlich vier Millionen Pakete pro Tag. Bisher ist diese Zahl auf 4,5 Millionen gestiegen. "Montag, Dienstag und Mittwoch sind die Wochentage, an denen die meisten Pakete unterwegs sind", erklärt die Pressesprecherin. Denn am Wochenende würden die meisten Internetbestellungen getätigt. Je näher der Heilabend rücke, umso mehr steige auch bei der DHL Group die Zahl der täglichen Paketsendungen. "2016 waren es 7,5 Millionen Sendungen täglich. In diesem Jahr gehen wir von einem Rekord aus - wir erwarten 8,5 Millionen Paketsendungen pro Tag", erläutert Töllner.

Allerdings gibt es bei Deutsche Post DHL, Hermes oder DPD Pakete durchaus Probleme: 2017 haben sich bereits .3433 Bürger bei der Bundesnetzagentur gemeldet, um sich über die Zustellung zu beschweren. Bis Ende des Jahres wird mit deutlich mehr als 5000 Beschwerden gerechnet - ein Viertel mehr als im Vorjahr. "Gerade im Dezember gibt es die meisten Probleme", so die Behörde. Für den Kreis Viersen kann Britta Töllner keine höheren Beschwerden bestätigen.

Bei der Menge der Pakete, die allein in Deutschland unterwegs sind, sei laut Töllner eine lückenlose Kontrolle durch das Unternehmen unmöglich. "Wir haben alle Maßnahmen zum Schutz unserer Mitarbeiter ergriffen", sagt sie. Päckchen, die eine Bedrohung darstellen könnten, werden aussortiert und von ausgebildeten Mitarbeitern unter Sicherheitsbedingungen behutsam geöffnet. Sollte ein nicht zuzuordnendes Paket auftauchen, so warnt die Pressesprecherin davor, es zu schütteln oder es zu öffnen. Dies sei ein Fall für die Polizei, die die nötigen Schritte einleiten könne.

Um die Paketberge zu bewältigen, setzt die DHL Group auf mehr Mitarbeiter. Allein für das Weihnachtsgeschäft seien 10.000 Auslieferer zusätzlich eingestellt worden: "Das Weihnachtsgeschäft ist Heiligabend nicht beendet. Die zusätzlichen Auslieferer haben Verträge bis Ende Januar", so die Pressesprecherin. Denn erfahrungsgemäß werden in diesem Zeitraum noch zahlreiche Geschenk-Gutscheine eingelöst, die unterm Tannenbaum gelegen haben, oder Umtausch-Aktionen gemacht - und deshalb werden wieder mehr Pakete verschickt.

(RP)
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