Viersen Neue Trasse für Viersen?

Viersen · CDU-Parteichef Paul Mackes fordert den Bau einer Nordost-Umgehung der Kreisstadt. Ein kurzfristiges Treffen mit NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke ist geplant.

Viersens CDU-Parteichef Paul Mackes will eine Nachbesserung der Pläne für die neue Trasse des Eisernen Rheins. "Ich erwarte, dass sich das Ministerium eingehend mit der Streckenproblematik für Viersen auseinandersetzt", so der Politiker am Freitag gegenüber der Rheinischen Post.

Parallel hat der Christdemokrat seine Überlegungen auch NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke in einem Brief mitgeteilt und um ein kurzfristiges Treffen gebeten.

Für Mackes ist klar: "Sollte es einen Neubau von mehr als 30 Kilometern entlang der Autobahn 52 zwischen den Niederlanden und Helenabrunn geben, dann darf man nicht an der Stadtgrenze Viersen mit dem Denken aufhören."

Wenn es nach dem Willen des CDU-Vorsitzenden geht, muss der Neubau der Trasse des Eisernen Rheins um eine nordöstliche Erweiterung um Viersen herum verlängert werden: "Wir reden hier über zwei bis drei Kilometer mehr an Neubau. Das ist auch mit Blick auf die Gesamtkosten des Projekts nicht unzumutbar, wenn dadurch mehr als zehntausend Menschen in Viersen vom Lärm verschont bleiben.

" Die Vorteile dieses Modells liegen auf der Hand: Die gesamte City — einschließlich des Bahnhofs — würde vom Güterverkehrsaufkommen entlastet und die tatsächliche Streckenführung verkürzt werden. "Bei einem Neubau kann man rein qualitativ anders vorgehen, als bei einer Nachrüstung von Lärmschutzmaßnahmen in der City. Auf dieser neuen Trasse können gleichzeitig alle modernen Möglichkeiten der Streckenführung und des Schallschutzes berücksichtigt werden", so Mackes.

Doch für den Christdemokraten darf das "Nachdenken des Ministeriums über Viersen" nicht erst unmittelbar vor der Innenstadt beginnen: "Durch die neue Streckenführung entlang der A 52 sind Bockert und Helenabrunn ebenfalls massiv betroffen. Auch darüber muss geredet werden." Sollte der Eiserne Rhein durch Viersen führen, hat das — so der Parteivorsitzende— für die weitere Entwicklung der Kreisstadt gravierende negative Konsequenzen: "So könnte die positive Entwicklung des Viersener Bahnhofs in Frage gestellt werden, wo derzeit ein privater Investor einen Dienstleistungs- und Kulturstandort errichten will", warnt Mackes. "Außerdem würden die erforderlichen Lärmschutzmaßnahmen die Stadt wie eine Mauer teilen, manche Wohngebiete würden massive Wertverluste erleiden."

Mit ihren Überlegungen, die Trassenführung zu überdenken, ist die CDU Viersen nicht allein. "Wir stehen in ständigem Kontakt mit unseren Kollegen in Willich sowie unserem Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer", betont Mackes.

(RP)
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