Kultur in Niederkrüchten Neue Ausstellung zeigt Tierporträts und Surreales

Niederkrüchten · Ab heute sind 40 Arbeiten von Susanne Rabe im Rathaus in Elmpt zu sehen. Bekannt ist sie auch als Malerin von Tierporträts.

 Susanne Rabe in ihrem Atelier am Venekotensee.

Susanne Rabe in ihrem Atelier am Venekotensee.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

„Ich kann alles malen, was ich sehen kann“, sagt Susanne Rabe. Und das tut sie auch. In ihren Blick nimmt sie vor allem Menschen und Tiere. Nach einer Fotografie eines Menschen, eines Haus- oder Lieblingstiers fertigt sie – meist mit Pastellkreiden – ein naturalistisches Bild an. Das kleinste von ihr gemalte Tier: ein Baumläufer, der an einem Baumstamm sitzt. Das größte: ein Pferd.

Dazwischen: eine Wanderratte, die im Garten der Auftraggeber lebte, Seidenhühner, Feldhasen, ein Hahn, ein Schwein, Affen, ein irischer Wolfshund. Warum Tierbesitzer ein Porträt ihres Lieblings in Auftrag geben, erklärt Rabe so: „Die Menschen sagen, dass das Bild mehr lebt als ein Foto und ich die Seele des Tieres einfange.“ Ihr  gelingt es, das Charakteristische des Tieres hervorzuheben: Das weiche Fell des Hasen vermag man allein durchs Anschauen zu spüren, aber auch die Glätte eines Pferderückens.

Als Malerin ist die 1963 in Düsseldorf geborene Rabe Autodidaktin – sie malt, seit sie denken kann. Beruflich hat sie zunächst andere Wege eingeschlagen, bevor sie vor vier Jahren beschloss, die Malerei zum Beruf zu machen. „Ein Leben ohne Malerei ist für mich nicht vorstellbar“, sagt sie. Sie lebt seit 1994 in einem Häuschen nahe des Venekotensees – mitten in der Natur. Ihre Malerei verbindet sie auch mit ihrer Wahlheimat: Für die Neuauflage des „Patschel“-Romans hat Rabe das Cover  gestaltet.

Manchmal malt Rabe auch Dinge, die über die sichtbare Welt hinausgehen. Das sind ihre „freien Arbeiten“: „Da male ich einfach die Dinge, die aus mir raus müssen.“ Und dann wird es bunt und verrückt. „Man kann verrückt sein, nur Stil muss es haben“, meint Rabe. Es dürfe nicht ausufern, sondern müsse ästhetisch bleiben. Die freien Arbeiten sind groß, bunt, fast schon Wimmelbilder voller skurriler Details: Ein Dinosaurierkopf stößt gegen Micky Maus mit Luftballons, ein Straußenkopf taucht aus Formen, Einhörnern, Notenschlüsseln und Blüten auf, Augen verbinden sich zu einem Knäuel und das Porträt von Salvador Dalí erscheint. „Dalí verehre ich“, meint Rabe. Und so fügt sie, ganz  im Sinne der surrealistischen Kunst wie von Dalí, Dinge auf der Leinwand zusammen, die eigentlich nicht zusammen gehören und erfindet neue Welten - ungeplant und ohne Skizze: „Ich stelle mich vor die Leinwand und lege los“, erklärt Rabe. Seit einiger Zeit stellt sie regelmäßig aus, im Nassauer Stall in Mönchengladbach-Wickrath etwa oder in Roermond und ab sofort in Niederkrüchten.

Info Am Freitag, 28. Februar, 18 Uhr, wird im Rathaus, Laurentiusstraße 19 in Niederkrüchten-Elmpt, eine Ausstellung von Susanne Rabe eröffnet. Zu sehen ist sie bis 13. April.

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