Viersen Narren schunkeln sich warm

Viersen · Beim Rosenmontagszug in Süchteln lachte gestern Morgen die Sonne vom blauen Himmel. Bei Temperaturen über null Grad tanzten die Jecken sich so richtig warm. Auch ohne Prinzenpaar zeigten die Süchtelner, dass sie Karneval feiern können. Tausende am Straßenrand jubelten den Aktiven zu.

Zugleiter Markus Ophei stellte pünktlich um 10.11 Uhr auf der Uhr der Süchtelner Pfarrkirche St. Clemens zufrieden fest: "Er ist auch ohne Prinzenpaar genauso lang wie die Jahre zuvor. Das heißt für mich, dass die Süchtelner auf jeden Fall feiern wollen." Das Süchtelner Sessionsmotto war daher goldrichtig: "Fasteloavend regiert — muure soat fiert". Rundherum herrschte Feierlaune und Frohsinn. Die Süchtelner machten dabei auch noch Vormittagssport. Sie reckten und streckten sich — nach vorne und nach hinten. Sie gingen in die Knie nach fast allem, was ihnen von den Wagen entgegen flog. "Brrr — das wäre jetzt für mich für ein Eis doch viel zu kalt", meinte ein Narr, als er die Gelateria Sittardo (Sebastianus-Bruderschaft) mit lebenden bunten Eishörnchen vorbei tanzen sah.

"Nur Schneckentempo"

Auch das Zugtempo wurde eingehalten, obwohl der Freundeskreis von Bärbel Küppers zum prinzenlosen Süchteln seine Bedenken hatte: "Ohne Prinz nur Schneckentempo" hieß es bei ihrem Motto, als sie sich als bunte Kriechtiere durch Süchteln bewegten. Der Festausschuss Süchteln präsentierte geballte Prinzenkraft: Im großen Wagen der KG Brook Müerkes thronte das Kinderprinzenpaar Tobias II. (Wirth) und Anna I. (Burdorf). Mit vollen Händen brachten die beiden Süßigkeiten unters Volk. Voraus zog ihre Gesellschaft zum närrischen 3 x 11 Jahre-Jubiläum gleich mit acht Einheiten, wobei ihre Müerkes in verschiedenen Varianten auf der Straße tanzten.

Auch das Süchtelner Ex-Prinzenpaar Rüdiger I. und Monika II. (Müller) ließ sich noch einmal feiern — als Zwerge. Die farbenprächtigen Soetelschen Diven verwandelten Süchteln in den "Garten Eden" und die Elvisse rockten auf Soetelsche Art. Christoph Bloching und Sohn Marius, als Zuschauer am Straßenrand, bedienten sich vom rollenden Imbisswagen und ließen sich den Panhas von der KG Tüüt Poot, wie viele andere auch, an der Strecke gut schmecken.

Eine der kleinste Einheiten stellte Heinz-Walter Hirsche mit Hans-Jürgen Kalkowski und Sohnemann Joey als Clown-Dreigestirn mit dem Slogan "Janz Narren — op jück". "Wir gehen jetzt schon seit 25 Jahren bei den Zügen mit. Wenn ich mitziehe, geht mir das Herz auf und es kommen mir die Freudentränen", sagte Heinz-Walter Hirsche. Als der letzte Wagen des Zuges vorbei gefahren war, meinte der sechsjährige Taylor an der Seite seiner Eltern: "Es war heute mein dritter Zug nach Bracht und Niederkrüchten. Mein Bruder wollte nicht mehr und ist heute zu Hause geblieben. Auch hier hat es sich wieder gelohnt zu sammeln."

(off)
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