Viersen Närrisches Jubiläum in Boisheim

Viersen · Seit 111 Jahren besteht die KG Ki Ka Kai-a. Sie ist damit die zweitälteste Karnevalsgesellschaft in Viersen. "Ich schwöre, unserm Heldenvater Jokus bis Aschermittwoch, wenn die Stunde schlägt, wo wir unsere Narrheit ablegen, treu zu bleiben!" Seit nunmehr 111 Jahren muss jedes neue Mitglied der Boisheimer Karnevalsgesellschaft Ki Ka Kai-a diesen Schwur ablegen, und auch die Prinzenpaare leisten ihn zur Proklamation. Am 2. Februar 1902 gründeten acht Boisheimer Bürger die KG "Immer grün", aus der schon bald die KG "Ki Ka Kai-a" wurde. Wo dieser Name und der gleichlautende Schlachtruf herkommen, weiß leider niemand.

Der erste Präsident der zweitältesten Karnevalgesellschaft innerhalb der heutigen Stadt Viersen war Theodor Meis, die Mitgliederzahl erhöhte sich rasch auf 40. Während der Session fanden jeweils zwei sehr gut besuchte Veranstaltungen in zwei Sälen statt — damals gab es in dem selbstständigen Dorf zwölf Gaststätten mit vier Sälen.

Den ersten Rosenmontagszug organisierte die Ki Ka Kai-a 1933 unter ihrem Prinzen Heinrich I. Heesen und mit einer lebenden Ziege als Maskottchen. Der Zweite Weltkrieg zwang die Ki Ka Kai-a zu einer Pause, erst am 11. November 1948 begann das Vereinsleben wieder unter Präsident Hubert Thyssen. Am 23. Januar 1950 veranstaltete die Gesellschaft einen Kappenball im Saal Werker und am 5. Februar 1950 den ersten Büttenabend. Statt eines Rosenmontagszuges gab es an Veilchendienstag einen Kinderzug.

1966 musste die Gesellschaft — da ein Saal nach dem anderen schloss — das karnevalistische Treiben in ein Festzelt verlegen. Im Jahr 1970 wurde die Gesellschaft in den Bund Deutscher Karneval aufgenommen. Bis 1972 hatte die Ki Ka Kai-a nur einen Prinzen, 1973 passte sie sich den anderen Stadtteilen Viersens an und kürt seitdem jedes Jahr ein Prinzenpaar.

Hans II. Kockelkoren war der letzte Solo-Prinz und bildete mit seiner Frau Lotte I. das erste Prinzenpaar. Bis 1987 fanden die Veranstaltungen im Festzelt statt, dann zog die Gesellschaft ins "Café Heidehaus". In diese Zeit fielen die starken Aktivitäten der eigenen Mitglieder: Gründung eines Männerballetts, Zwiegespräch und BoKaGe-Trio. 1989 übernahmen mit Hans und Monika Müllers erstmals ein Vater und seine Tochter die Regentschaft. 1995 musste die Gesellschaft wieder umziehen: Das Heidehaus wurde geschlossen, die Sporthalle der Grundschule wurde der neue "Boisheimer Gürzenich", in dem die "Hitmac's" 1996 das erste Mal auftraten.

Am 8. Dezember 2000 legte Hans Müllers nach 35 Jahren seine Präsidentschaft nieder, sein Vize Marko Dillikrath übernahm das Amt und übt es bis heute aus. Jubiläumsprinzenpaar sind Rainer und Marlene Backes.

2011 gab es wieder einen Umzug: Die Ki Ka Kai-a musste die Sporthalle aufgeben und wanderte aus: nach Breyell zum Hotel Kreuels. Zum Jubiläum findet am Karnevalssamstag "Boisheims 1. Nachtzug" statt und am 2. März ein Klaus-Lage-Konzert bei Kreuels. FRAGE DES TAGES

(flo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort