Viersen Nach Unfall und Verfolgungsjagd: Polizei lobt mutigen Zeugen

Viersen · Dem dreijährigen Mädchen, das am Donnerstag bei einem Unfall in Viersen aus dem Kinderwagen geschleudert wurde, geht es besser. Die Polizei würdigt den Einsatz eines 26-Jährigen, der den flüchtigen Unfallfahrer verfolgt hatte. Dieser hatte ein Promille Alkohol im Blut.

 Die Kreuzung Gerberstraße/Freiheitsstraße, an der der Unfall geschah.

Die Kreuzung Gerberstraße/Freiheitsstraße, an der der Unfall geschah.

Foto: Marc Schütz

Nach dem schweren Unfall an der Kreuzung Gerberstraße/Freiheitsstraße am Donnerstagabend ist das dreijährige Mädchen weiter im Krankenhaus, schwebt aber nach dem aktuellen Kenntnisstand der Polizei nicht in Lebensgefahr. Die Mutter des Kleinkinds erlitt einen Schock.

Zeuge handelte "vorbildlich und couragiert"

Gegen den mutmaßlichen Unfallfahrer ermittelt die Polizei wegen Verdachts der Verkehrsunfallflucht und fahrlässigen Körperverletzung. Zudem werfen die Ermittler dem Mann vor, unter Alkoholeinfluss gestanden zu haben. Einem Vortest zufolge hatte der 47-jährige Mönchengladbacher knapp ein Promille Alkohol im Blut, als der Unfall passierte.

Der Verdächtige wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen im Laufe des Donnerstagabends nach Hause entlassen.

Ein "vorbildliches und couragiertes" Verhalten bescheinigte die Polizei einem 26-jährigen Autofahrer aus Viersen, der den Verdächtigen verfolgt und die Polizei zu ihm geführt hatte. Zur Unfallzeit war er mit seinem Auto die Goetersstraße in Richtung Freiheitsstraße unterwegs. Als er sah, wie der mutmaßliche Unfallverursacher sich über die Freiheitsstraße in Richtung Mönchengladbach entfernte, nahm er die Verfolgung auf.

Der Unfallbeteiligte überfuhr nach Aussagen des Zeugen das Rotlicht an der Einmündung Lindenstraße, hielt aber an der nächsten roten Ampel an der Kreuzung Bahnhofstraße an. Dies nutzte der Zeuge, um sich schräg vor das Unfallfahrzeug zu setzen und den Mann durch das heruntergelassene Fenster aufzufordern, zum Unfallort zurückzukehren.

Flucht war schnell beendet

Alsder Mönchengladbacher seine Flucht über die Bahnhofstraße fortsetzte, verfolgte ihn der Viersener. Dabei nahm er sofort telefonischen Kontakt zur Polizei auf und übermittelte so stetig aktuelle Standortdurchsagen. Die sofort ausgelöste Fahndung führte dann wenig später zum Erfolg, auf der Eichenstraße steltle die Polizei den Mann.

Der Leiter der Direktion Verkehr, Polizeioberrat Peter Opdensteinen, sagte: "Dem Zeugen gebührt Dank und Anerkennung. Er hat sich vorbildlich verhalten und Zivilcourage bewiesen, ohne sich dabei unnötig in Gefahr zu bringen. Er hat couragiert die Verfolgung des flüchtigen Fahrzeugs aufgenommen. Als er merkte, dass der mutmaßliche Unfallverursacher nicht auf seine Ansprache reagierte, hat der Mann sofort die Polizei hinzugerufen und den Fahrer besonnen bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte im Auge behalten. Er hat den Kontakt zur Leitstelle gehalten und uns durch seine besonnenen, klaren Standortdurchsagen die Arbeit erleichtert und für ein schnelles Ende der Flucht und Gefahr gesorgt."

In den nächsten Tagen werde sich ein leitender Vertreter der Kreispolizeibehörde Viersen auch persönlich bei dem Zeugen bedanken, hieß es.

(ots)
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