Engagement in Niederkrüchten Nach Projektarbeit wollen Gesamtschüler bei der Tafel helfen

Niederkrüchten · Können Tafeln bei der Integration helfen? Das wollten drei Schülerinnen der Gesamtschule Brüggen wissen. Sie schrieben eine Projektarbeit über das Thema. Ihr Ergebnis ist eindeutig.

 Lara Weiss, Jana Schiewe und Christina Lehnen (v.l.) packten an.

Lara Weiss, Jana Schiewe und Christina Lehnen (v.l.) packten an.

Foto: Tafel

Adi Grys, Vorsitzender des Tafelvereins Niederkrüchten, ist begeistert. Lara Weiss und Jana Schiewe, beide 18, sowie Christina Lehnen, 17, die an der Gesamtschule Brüggen lernen, haben eine Projektarbeit über Integration am Beispiel der Tafel geschrieben.

Grys zeigt sich beeindruckt, dass sich so junge Leute mit diesem Thema befassen. Außerdem: „Die Schülerinnen haben tatkräftig mitgearbeitet.“ Soweit es die Corona-Pandemie zuließ. Leider verhinderte sie, dass Lara, Jana und Christina an der Essensausgabe teilnehmen konnten. Aber an einem Mittwochmorgen, so erzählt Jana Schiewe, waren sie vor Ort. „Wir haben dabei geholfen, die Lebensmittel zu sortieren. Dabei ist uns negativ aufgefallen, wie viel Plastik verschwendet wird, denn fast alle Lebensmittel wurden in Plastik eingepackt.“ Zudem fanden sie es sehr erschreckend, wie viele Lebensmittel, die noch gut zum Verzehr geeignet gewesen wären, ohne die Tafel einfach weggeschmissen worden wären.“

Die Arbeit ist hervorgegangen aus dem Projektkurs „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ der Gesamtschule Brüggen. Seit sieben Jahren leiten der Lehrer Mattias Angelike und Falk Fritzsche den Kurs. „Der Projektkurs in diesem Schuljahr hat die Rekordteilnehmerzahl von mehr 50 Schülern überschritten“, erklärt Fritzsche. In der Stufe seien 65 Jugendliche. Am Projekt von Lara, Jana und Christina habe den Lehrern, so Fritzsche, besonders die Verbindung von Theorie und Praxis gefallen. „Deutlich wird ihr Bemühen, sich nicht nur theoretisch mit einer Problematik auseinanderzusetzen, sondern auch zu überprüfen, wie man die Zielsetzung der Integration konkret umsetzen kann.“

In ihrer ausführlichen Arbeit setzen sich Lara Weiss, Jana Schiewe und Christina Lehnen intensiv mit der Problematik der Integration von Migranten auseinander und untersuchen die Möglichkeit zur Integration von sozial Benachteiligten. Ihr Fazit: Die Tafel ist ein  Beispiel für gelungene Integration, denn: „Die Tafel unterstützt sowohl die von Armut bedrohten Menschen mit Lebensmitteln als auch die Kommunikation zwischen den Menschen, was die Integration in unserer Gesellschaft erleichtert.“

Sie freuen sich jetzt nicht nur über ein „Sehr gut“, sondern wollen bei der Tafel mit- und aushelfen.

(b-r)
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