Niederkrüchten/Krefeld Mutmaßlicher Vergewaltiger einer 15-Jährigen nach 16 Jahren in Haft

Niederkrüchten/Krefeld · Die Polizei hat einen 53-jährigen Krefelder festgenommen. Er wird beschuldigt, 1997 eine 15-Jährige in Niederkrüchten vergewaltigt zu haben. Nach dem Mann wurde damals sogar in der Sendung "Aktenzeichen XY" gefahndet.

Ein Mädchen geht an einem Freitag im November 1997 über den Radweg an der B 230 in Richtung Elmpt. Es ist kurz nach 18 Uhr, als die 15-Jährige von einem fremden Mann angesprochen wird, der ihr plötzlich ein Messer an den Hals hält. Der Mann zwingt das Mädchen, etwa 150 Meter weit ins Feld zu gehen. Dann vergewaltigt er die junge Elmpterin. Nach der Tat rennt er weg.

Vorwurf: Zwei Vergewaltigungen Ende 1997

Jetzt soll dieser Mann gefasst sein. Wie die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach und die Polizei in Viersen gestern mitteilten, sitzt der heute 53-jährige Mann seit Dienstagnachmittag in Untersuchungshaft. Er wird beschuldigt, am 21. November 1997 die 15-jährige Elmpterin vergewaltigt zu haben. Wenige Tage später soll er außerdem eine 18-Jährige aus Kassel vergewaltigt haben. Die 18-Jährige soll er gegen 20 Uhr an einer Ampel in Hessisch Lichtenau angesprochen haben. Auch in diesem Fall bedrohte der Mann die Frau mit einem Messer, dirigierte sein Opfer auf einen nahegelegenen Feldweg und vergewaltigte die junge Frau.

Den Krefelder hatte die Polizei schon am 4. September 2013 in Krefeld festgenommen. Dort war er als Exhibitionist aufgefallen: Ihm wird vorgeworfen, sich an dem Herbsttag am Rheinufer mehreren Passanten nackt gezeigt zu haben. Vor zwei Frauen, 18 und 24 Jahre alt, soll er sexuelle Handlungen an sich vorgenommen haben. Die Polizei wurde alarmiert, die Beamten nahmen den Mann am Tatort fest.

Fahndungserfolg nach DNA-Abgleich

Seit 1998 wusste die Polizei, dass die Taten in Elmpt und Hessisch Lichtenau von demselben Mann begangen worden waren — die DNA-Spuren stimmten in beiden Fällen überein. Doch trotz intensiver Ermittlungen, so die Polizei, sei es bis jetzt nicht gelungen, den Tatverdächtigen zu ermitteln — weder mit Hilfe eines Phantombildes, das die Polizei damals an die Presse gab und das nach Angaben des Opfers dem Täter sehr ähnlich sehe, noch mit Hilfe der Fernsehzuschauer.

Denn der Elmpter Fall wurde im September 2000 in der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY" dargestellt. Zwischenzeitlich sei der Mann auch nicht polizeilich aufgefallen. Die Krefelder Kripo speiste nun das DNA-Muster des Verdächtigen nach der Tat am Krefelder Rheinufer in die Datenbank der Polizei ein — und stießen auf die Taten aus Elmpt und Hessisch Lichtenau von 1997. So sei es den Ermittlern gelungen, den Mann eindeutig als Spurenleger und damit dringend Tatverdächtigen zu identifizieren, teilte die Polizei mit.

Dem Mann drohen nun wegen Verdachts der schweren Vergewaltigung mehrere Jahre Haft. Der 53-Jährige bestritt in seiner Vernehmung am Dienstag die Tatvorwürfe.

(biro)
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