Mobilität in Viersen Dülkener beklagen sich über schlechte Radwege

Viersen-Dülken · Für das „Mobilitätskonzept 2040“ können die Viersener Rückmeldung geben, welche Schwächen sie sehen und wo gehandelt werden muss. In Dülken stand am Mittwoch der Zustand der Radwege im Fokus.

 Flickwerk: Der Radweg von Dülken nach Boisheim. Auch die Verbindung nach Alt-Viersen ist ausbaufähig.

Flickwerk: Der Radweg von Dülken nach Boisheim. Auch die Verbindung nach Alt-Viersen ist ausbaufähig.

Foto: Knappe, Jörg (jkn)/Knappe, Jörg (knap)

Eine große Pinnwand steht draußen vor dem Dülken-Büro: An ihr sind zwei große Plakate sowie zahlreiche Klebepunkte befestigt. Diese werden auch sofort von einem Bürger eingesetzt: Einen Punkt klebt er zur Note vier für das Fahrradklima allgemein in Viersen und die Sicherheit beim Radfahren, eine Fünf gibt es für die Infrastruktur Radwegenetz und für die Erreichbarkeit des Stadtzentrums und der Stadtteile mit dem Rad. Dem entgegen steht die Note eins für Radabstellanlagen, Sicherheit beim zu Fuß gehen und für die Aufenthaltsqualität.

Was hinter den Klebepunkten und der Notenvergabe steckt? Das Kostenpflichtiger Inhalt Mobilitätskonzept 2040 der Stadt Viersen. Bürger hatten am Mittwoch von 10 bis 13 Uhr die Möglichkeit, die beiden Teilkonzepte „Nahmobilität“ und „Parken“ zu bewerten. Außerdem konnten sie mit Mitarbeitern der Verwaltung sprechen und Wünsche und Anregungen äußern.

 Stadtplanerin Cordula Zuber im Gespräch mit Dülkenern über Schwächen und Potenziale bei der Mobilität in Viersen.

Stadtplanerin Cordula Zuber im Gespräch mit Dülkenern über Schwächen und Potenziale bei der Mobilität in Viersen.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

„Die Pinnwand bietet die Möglichkeit, ein Stimmungsbild abzugeben. Die Bürger können angeben, wo sie die größten Stärken, Schwächen und Potenziale in Viersen sehen“, erläutert Cordula Zuber, Verkehrsplanerin im Fachbereich Stadtentwicklung der Stadt Viersen. Die Teilhabe-Möglichkeit werde gut angenommen, bereits viele Bürger haben ihren Weg zum Dülken-Büro gefunden, so Zuber. „Es ist auch schön, dass wir nicht nur Kritik, sondern auch positives Feedback bekommen“, sagt die Verwaltungsmitarbeiterin. 

Ein dreifacher Familienvater aus Dülken bewertet das Fahrradklima in Viersen mit der Schulnote vier. Auf Nachfrage, warum er so benotet, antwortet er: „Sind Sie schon einmal mit einem Lastenfahrrad von Viersen nach Boisheim gefahren? Katastrophe.“ Seine Frau, seine Kinder und er seien viel mit dem Rad in Viersen unterwegs, berichtet er. „Ich fahre auch mit dem Fahrrad zur Arbeit nach Viersen. Doch die Fahrten sind oftmals abenteuerlich“, betont er. Am Drouvenhof in Viersen sei er schon in so manch gefährliche Situation geraten: „Dort gibt es zu wenige Parkplätze und die Autos parken in zweiter Reihe. Dasselbe beobachte ich an der Dülkener Straße in Richtung Viersen. Das ist sehr gefährlich“, sagt der Familienvater. Zudem würde sich die Familie breitere Gehwege wünschen, denn mit dem Kinderwagen werde es schnell mal eng, wenn ihnen beispielsweise eine Person mit Rollator entgegenkommt. Doch er lobt auch: „Der Radweg von Dülken nach Waldniel ist super. Außerdem finde ich es lobenswert, dass die Stadt Viersen diese Abfrage macht.“ 

Besonders ein Fahrradweg scheint viele Dülkener zu bewegen: Der Radweg von Dülken nach Viersen. „Der Radweg an der Viersener Straße hält jung“, sagt ein 75-jähriger Dülkener spöttisch. Auch eine 63-jährige Dülkenerin kritisiert den Zustand des Radweges: „Der ist renovierungsbedürftig. Wenn man im Sommer die Sonnenbrille beim Radfahren trägt und die Bäume Schatten werfen, dann kann man die Radwegschäden nicht mehr erkennen. Das ist nicht mehr verkehrssicher“, betont sie. Zudem würde sie sich wünschen, dass die Regionalbahn RE13 öfter als einmal stündlich fährt. Weiter am Standort Bahnhof Dülken: Ein 75-jähriger Bürger würde sich wünschen, dass dort ein neuer Radwegabschnitt entsteht, der am Friedhof in Dülken endet: „Von dort aus hat man Anschluss an mehrere Radwege und stört keinen anderen Verkehr.“ Viele Bürger fordern, dass die bestehenden Radwege besser gepflegt werden, ein Dülkener äußerte den Wunsch nach mehr Fahrradparkplätzen im Bahnhofsbereich. 

Die Stimmung unter den teilnehmenden Personen ist gut, sie kommen in einen regen Austausch mit der Verwaltung, viele Fragen können zufriedenstellend beantwortet werden und sorgen für mehr Verständnis unter den Dülkenern.

Anregungen nimmt die Stadt auch per E-Mail entgegen an stadtplanung@
viersen.de

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