Kreis Viersen Mobilität hält die Bürger

Kreis Viersen · Die CDU im Kreis Viersen ist davon überzeugt, dass eine bessere Verkehrsinfrastruktur das Ausbluten der Region verhindert. Wirtschaft und Arbeitskräfte seien auf Flexibilität angewiesen, die es ohne Straße und Schiene nicht gebe.

 Manche Politiker sähen gerne, wenn die Regiobahn hinter Schloss und Riegel käme und da bliebe. Sie wollen sie nicht, weil sie die Kosten und die Konkurrenz anderer Kommunen fürchten.

Manche Politiker sähen gerne, wenn die Regiobahn hinter Schloss und Riegel käme und da bliebe. Sie wollen sie nicht, weil sie die Kosten und die Konkurrenz anderer Kommunen fürchten.

Foto: Busch

Gemeinsam mit einigen Bürgermeistern aus dem Kreis Viersen besucht der CDU-Bundestagsabgeordnete Uwe Schummer Anfang Februar Bundesverkehrsminister Ramsauer.

Die Delegation will den CSU-Politiker davon überzeugen, dass er den Ausbau von Schienenwegen und Autobahnen in der Region in sein Budget aufnimmt. Der dreispurige Ausbau der A 52 zwischen den Kreuzen Mönchengladbach und Neersen bis 2015 gilt schon als ausgemachte Sache. Schwieriger ist es, den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Kaldenkirchen und Dülken plausibel zu machen.

Gemeinsam mit dem CDU-Kreisvorsitzenden Dr. Marcus Optendrenk erläuterte Schummer, warum ihm, dem Bildungspolitiker in berlin, die Mobilität im Kreis Viersen so wichtig ist. "Bildungswege und -chancen sind eng verknüpft mit den Möglichkeiten der Bürger, sich Angebote zu erschließen. Dass wir viele junge Talente, die in unseren Gemeinden die Hochschulreife gewinnen, verlieren, liegt an der mitunter schwierigen Erreichbarkeit von Hochschulstandorten und auch Arbeitsplätzen."

Ideale Wohnungebung

Wer im Kreis Viersen wohnt, hat ideale Voraussetzungen, in den Ballungsräumen an Rhein und Ruhr sowie in den Niederlanden zu lernen und zu arbeiten. "Verbessern wir die Verkehrsinfrastruktur, gibt es für die Menschen im Bildungsraum Niederrhein nicht mehr den Zwang umzusiedeln. Wir erhalten soziale Strukturen und erfüllen unseren Bürgern ihr Recht auf Heimat", unterstrich Schummer.

Er setzt mit Optendrenk dabei vor allem auf die Schienenwege. Die Bahn verliert ihr bisheriges Privileg, mehr Lärm als die Straße machen zu dürfen, mit dem Fahrplanwechsel im Herbst werden Trassengebühren auch nach der Lärmentwicklung eines Schienenfahrzeugs genommen. Für die bollernden Dieselloks vor den Güterzügen sieht Schummer das Ende gekommen, weil sie schlagartig ihre bisherige Wirtschaftlichkeit verlieren.

Ganz oben auf dem Arbeitszettel für dieses Jahr steht die Verlängerung der Regiobahn von Kaarst über Viersen nach Venlo. "Ihre Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit sind erfolgreich untersucht worden", unterstreicht Optendrenk. Natürlich sei nicht zu erwarten, dass sie jemals eine volle Kostendeckung erziele — "das gibt es im nahverkehr nicht", so der Kreisvorsitzende.

Er ist fest davon überzeugt, dass der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr die Betriebskosten in Höhe von etwa acht Millionen Euro übernehmen muss und nicht die Kommunen entlang der Strecke. CDU und Grüne hätten bereits auf VRR-Ebene Einigkeit signalisiert, so Optendrenk, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Verkehrsgesellschaft Kreis Viersen ist. "Leider verharren noch Teile der SPD am Niederrhein im Mönchengladbacher Hauptbahnhof", fügte er bedauernd hinzu.

(RP/rl)
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