Einkaufen im Kreis Viersen Der mobile Dorfladen in Viersen rollt an

Kreis Viersen · Frank Koschatzky will helfen. Der Busunternehmer hat aus einem Fahrzeug einen rollenden Supermarkt gemacht.

 Aus einem Linienbus ist ein rollender Lebensmittelladen geworden, der unter anderem in Viersen und Nettetal Station macht.

Aus einem Linienbus ist ein rollender Lebensmittelladen geworden, der unter anderem in Viersen und Nettetal Station macht.

Foto: Frank Koschatzky

Die Aufschrift in grün und rot verkündet es schon von weitem. „Mobiler Dorfladen Lebensmittel“ ist auf dem weißen Überlandlinienbus mit dem roten Nummernschild VIE 06021 zu lesen. Wo drinnen sonst die Sitze zu finden sind, stehen Kisten voller Lebensmittel, Getränke und Toilettenpapier. „Gerade haben wir noch die Kartoffel- und Zwiebelsäcke verstaut. Jetzt sind wir startklar und können auf unsere erste Tour gehen“, sagt Frank Koschatzky.

 Blick ins Angebot des Busses. Diesen Montag kommt er nach Nettetal-Leuth, am Dienstag nach Viersen.

Blick ins Angebot des Busses. Diesen Montag kommt er nach Nettetal-Leuth, am Dienstag nach Viersen.

Foto: Koschatzky

Der Inhaber des Omnibus-Vertriebs West in Schiefbahn hat aus einem seiner Busse einen mobilen Dorfladen gemacht. Hintergrund ist die aktuelle Corona-Krise. „Wir wollen einen gemeinnützigen Beitrag zur Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln leisten“, sagt der 54-Jährige. Die Idee entstand aus der aktuellen Situation der Busbranche. Viele Fahrzeuge stehen auf den Betriebshöfen und werden derzeit nicht mehr genutzt. Gemeinsam mit der Schiefbahner Firma Boeckels Nutzfahrzeuge wurde der Überlandlinienbus umgebaut. Für die kostenlose Beklebung des Busses sorgte die Firma Imagno Digital aus Krefeld, das Kempener Unternehmen Kaas Frischdienst und der Handelshof in Mönchengladbach steuern die Lebensmittel bei.

Mit einer unbürokratischen Genehmigung räumte das Viersener Ordnungs-, Gewerbe- und das Gesundheitsamt die letzte Hürde aus dem Weg. „Wir wollen an der Aktion nichts verdienen, sondern einfach Hilfe leisten. Daher ist es toll, dass wir die Lebensmittel auf Kommission bekommen konnten. Was wir nicht verkaufen, geht zurück“, sagt Koschatzky. Die Produkt-Palette reicht von der H-Milch über Eier und Margarine bis zu Konserven, Nudeln, Süßigkeiten und Reis. Waren, die gekühlt werden müssen, gibt es nicht. Beim Einkauf im Dorfladen wird genauso auf Abstand und begrenzte Personenzahl geachtet, wie in jedem anderen Lebensmittelgeschäft. Jeder Einkäufer muss eine Tasche mitbringen. Tüten gibt es im mobilen Dorfladen nämlich nicht.

Am Steuer sitzt Koschatzky selber. Begleitet wird er von seinem Kollegen Steffen Colditz. Für das Projekt richtete der 54-Jährige eine Facebook-Seite unter dem Stichwort „Mobiler Dorfladen“ ein. Dort kann jeder den Streckenverlauf mit Angabe der Uhrzeiten einsehen. Die Planung sieht so aus, dass der mobile Dorfladen montags und mittwochs Leuth (katholische Kirche, 9 bis 10.30 Uhr) und Overhetfeld (der kleine Platz An der Heiden, 11 bis 12.30 Uhr) sowie die Ortsmitte von Gützenrath-Brempt (13.30 bis 15 Uhr) anfährt. Dienstags und donnerstags soll es in Viersen zum Robend (Grundschule, 10 bis 12 Uhr) und zur Berliner Höhe (Wendehammer vom Linienbus, 13 bis 15 Uhr) gehen. Freitags ist geplant, Waldniel im Bereich des Betreuten Wohnens anzufahren. www.rp-gemeinsamstark.de

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