Brüggen Mit Trendsport Parkour über Kisten und Zäune

Brüggen · Das Jugendzentrum Second Home bietet immer freitags einen Workshop für Parkour an. Die beiden sportlichen Praktikantinnen der Rheinischen Post haben beim Auftakt teilgenommen – und eine gute Figur abgegeben.

 Unsere RP-Praktikantinnen Isabella Moritz (links) und Svenja Maresch probierten die Trendsportart Parkour in Brüggen selbst aus.

Unsere RP-Praktikantinnen Isabella Moritz (links) und Svenja Maresch probierten die Trendsportart Parkour in Brüggen selbst aus.

Foto: Busch

Das Jugendzentrum Second Home bietet immer freitags einen Workshop für Parkour an. Die beiden sportlichen Praktikantinnen der Rheinischen Post haben beim Auftakt teilgenommen — und eine gute Figur abgegeben.

Isabella Moritz nimmt Anlauf. Die 14-Jährige schwingt sich auf den hohen Kasten, landet auf den Knien. Jetzt stellt sie sich hin, holt kurz Luft — und Mut. Sie springt. Isabella erreicht die blaue Matte mit Händen und Füßen gleichzeitig und rollt sich seitlich ab. Jetzt strahlt sie. Svenja Maresch hingegen traut sich nicht. "Svenja!", motiviert Isabella die 16-Jährige. Svenja schüttelt mit dem Kopf. Ihr Blick steht für Resignation — dann für Entschlossenheit. Sie sprintet auf einen etwas kleineren Kasten zu, hüpft, stützt sich mit den Armen ab und landet auf der anderen Seite. Ein Lächeln.

Hindernisse überwinden wie James Bond

Es ist Freitagnachmittag. Zeit für Parkour. Das Jugendzentrum Second Home nutzt die Burggemeindehalle am Kreuzherrenplatz in Brüggen freitags fortan für einen Parkour-Workshop. Bei der Trendsportart werden Hindernisse so effizient wie möglich überwunden — wie es James Bond (Daniel Craig) und speziell Mollaka (Sébastian Foucan) in der Einstiegsszene des Hollywood-Films "Casino Royale" perfektionieren.Die RP-Praktikantinnen Isabella Moritz und Svenja Maresch sind beim Auftakt aktiv dabei. Rebecca Rothe leitet den Workshop.

Die 18-Jährige möchte die Jugendlichen mit ihrer Begeisterung für den Szenesport anstecken. "Parkour kann man immer und überall machen. Man muss einfach kreativ sein", sagt die aus St. Hubert stammende Übungsleiterin. Die ersten Stunden in Brüggen waren geprägt von den Grundlagen. "Das Erste, was man können sollte, ist das richtige Abrollen", betont Rothe.

Richtig abrollen ist das A und O

Das gilt auch für unsere Praktikantinnen. Nach dem Aufwärm- und Dehnprogramm lernen sie zunächst, nach Sprüngen richtig zu landen. Entscheidend ist, das Gewicht großflächig zu verteilen. Rothe macht vor, wie es geht: Aus dem Stand springt sie hoch und landet in der Hocke. Ein Bein hat sie angewinkelt, das andere gestreckt, die Handflächen hält sie parallel. Hände und Füße berühren gleichzeitig den Boden. Isabella und Svenja imitieren den Sprung. Erst nur langsam, wie in Zeitlupe, dann schneller und von kleinen Kästen. Es folgt das Abrollen. Die gut 20 Jugendlichen richten ihre Aufmerksamkeit wieder auf Rothe. "Wir machen keinen Purzelbaum", sagt sie. Ein Sprung, Landung auf allen Vieren, anschließendes schräges Abrollen. Rothe neigt den Kopf dabei leicht.

Isabella und Svenja starten die ersten Versuche. Rothe greift ein. "Du bist gerade erst mit der Schulter gelandet", sagt sie zu Isabella. Die Trainerin deutet auf ihre Handflächen, ihren Rücken, die Schultern. Die belastete Fläche muss groß sein. Isabella nickt, schaut genau hin. Jetzt macht sie es richtig. Svenja setzt etwas schüchtern zu den ersten Sprüngen an. Ein paar Anläufe später funktioniert es gut.

Isabella ist nicht zu stoppen

Als die Teilnehmer von Kasten zu Kasten — von kleinen zu großen, von großen zu kleinen, mit unterschiedlichen Distanzen — springen, ist Svenja skeptisch. Sie unterhält sich zwischendurch lieber mit einer anderen Teilnehmerin. Die riskanten Sprünge überlässt sie Isabella. Und die Lobbericherin ist nicht zu stoppen. Sie probiert alles aus. Mal ist der Sprung zu kurz, mal das Bein zu weit unten. Dann schmunzelt sie und springt erneut — solange, bis sie die Hindernisse überwindet. Und bis sie Probleme mit ihrem Bein hat. Also eine Pause. Sie möchte noch so gerne weiter springen. Svenja hat schon jetzt genug — zwischen ihr und Parkour wird wohl keine innige Beziehung entstehen.

Als sich Isabella wieder aufmacht, über Kästen und Matten zu springen, ist auch Svenja dabei. Die beiden Gymnasiastinnen springen nun nebeneinander und synchron über die Kästen. Svenja bleibt bei den kleineren Höhen. Das reicht völlig.

Isabella hat Gefallen an Parkour gefunden: "Es hat echt Spaß gemacht, kostet aber oft wirklich Überwindung." Spaß hatte auch Svenja. "Aber es ist nicht unbedingt meine Sportart", bilanziert die 16-jährige Süchtelnerin. Anstrengend war Parkour übrigens auch: Auch einige Tage nach dem Training hatten beide noch Muskelkater.

(RP)
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