Schwalmtal Mit Kühlakkus im Einsatz

Schwalmtal · Heute ist Weltrotkreuztag. Auch der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes in Schwalmtal hat dieses Jahr allen Grund zum Feiern. Seit 120 Jahren kümmern sich die Ehrenamtler vor allem bei Sportveranstaltungen um Verletzte.

 Die Pläne für den nächsten Einsatz: Kühlakkus und Decken werden meistens gebraucht. Der stellvertretende Vorsitzende Hans-Josef Lohmanns und Rosemarie Schaak und Bernd Lucassen von der Ortsgruppe des DRK.

Die Pläne für den nächsten Einsatz: Kühlakkus und Decken werden meistens gebraucht. Der stellvertretende Vorsitzende Hans-Josef Lohmanns und Rosemarie Schaak und Bernd Lucassen von der Ortsgruppe des DRK.

Foto: Busch

Brandwunden sind ihre Spezialität. Wenn Rosemarie Schaak zur Theaterschminke greift und eine großflächige Rötung mit Brandblasen malt, sieht die Verbrennung des Verletzten täuschend echt aus. Doch die 47-Jährige ist nicht etwa Visagistin, sondern Bereitschaftsleiterin und stellvertretende Gruppenleiterin der Notfalldarstellung beim Ortsverein Schwalmtal des Deutschen Roten Kreuzes. Hier wird regelmäßig der Ernstfall geprobt. Realistische Unfalldarstellung mit Puppen, die beatmet werden oder Personen, die in die stabile Seitenlage gebracht werden. "Aber so etwas wie Brandwunden haben wir eigentlich fast nie im Alltag — zum Glück. Aber wir müssen natürlich auf alles vorbereitet sein", erklärt die Bereitschaftsleiterin des Ortsvereins Schwalmtal.

Viele verstauchte Knöchel

Seit 120 Jahren gibt es den Ortsverein nun schon in Schwalmtal. Doch mit nur acht aktiven Ehrenamtlern kann die Arbeit schon mal stressig werden. Gerade in den Sommermonaten haben die Sanitäter vom Deutschen Roten Kreuz in Schwalmtal wieder einiges zu tun: Sportfeste, Schützenfeste, Dienste bei Sportvereinen und Laufveranstaltungen. Daher sucht der Ortsverein noch Nachwuchs.

Der nächste Einsatz steht für die Ehrenamtler des Ortsvereins Schwalmtal beim Gedächtnislauf des OSC Waldniel an. Dann ist auch Bernd Lucassen vor Ort. Schon jetzt plant der 33-Jährige, was alles in die Koffer gehört. Vor allem Kühlakkus kommen dann zum Einsatz: Jedoch nicht für die Brandwunden, sondern vor allem für verstauchte Knöchel. Der Leiter der Gruppennotfalldarstellung, Bernd Lucassen, hat bereits mit neun Jahren beim Jugendrotkreuz begonnen — und ist seitdem als Sanitäter aktiv. "In der Gemeinschaft helfen zu können — das ist ein gutes Gefühl", erklärt er. Bis zu 50 Verletzte können die Sanitäter bei der bevorstehenden Laufveranstaltung versorgen. Pflaster, Mullbinden, Kühlakkus und Decken — bei hunderten Läufern kann es schon mal das ein oder andere Wehwehchen geben — die Sanitäter sind auf jeden Fall vorbereitet.

Nach über 20 Jahren Sanitätsdienst ist Bernd Lucassen ein Ernstfall noch besonders im Gedächtnis geblieben: Das Pfingstfest der Pfadfinder 2007. "Es kamen plötzlich 5000 Pfadfinder und bevölkerten das Feld am Wald Ungerath. Wir mussten Material nachbestellen und an Schlaf war natürlich auch nicht zu denken — das war das Krasseste was ich hier je erlebt habe", erklärt der stellvertretende Bereitschaftsleiter des Ortsverbandes, immer noch ungläubig mit dem Kopf schüttelnd. Neben den Sanitätsdiensten trifft man die Mitglieder des Ortsverbandes Schwalmtal auch bei Blutspenden an. Dort sind sie meist für den süßen Part zuständig und belohnen die Spender mit Schokolade. Für Rosemarie Schaak beides wichtige Aufgaben. "Beim Sanitätsdienst hat man das Ungewisse. Man weiß nicht, was bei einer Veranstaltung auf einen zukommt. Die Blutspende-Termine sind hingegen sehr kommunikativ, das ist auch schön", so die hauptberufliche Krankenschwester.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort