Viersen Mit dem Drahtesel um die Welt

Viersen · Walter Leppers umrundet die Erde – mit dem Fahrrad. Auf seiner Internetseite kann man in Einträgen und Fotos miterleben, wie der Dülkener fremde Kulturen entdeckt, was ihn fasziniert und wann er an seine Grenzen stößt.

 Über 1800 Stunden hat Walter Leppers bislang auf dem Sattel verbracht. Seine Weltreise führte ihn dabei quer durch 15 Länder. Zurzeit ist der Dülkener bei seiner Tochter im australischen Townsville zu Gast.

Über 1800 Stunden hat Walter Leppers bislang auf dem Sattel verbracht. Seine Weltreise führte ihn dabei quer durch 15 Länder. Zurzeit ist der Dülkener bei seiner Tochter im australischen Townsville zu Gast.

Foto: KN

Walter Leppers umrundet die Erde — mit dem Fahrrad. Auf seiner Internetseite kann man in Einträgen und Fotos miterleben, wie der Dülkener fremde Kulturen entdeckt, was ihn fasziniert und wann er an seine Grenzen stößt.

Mehr als 26 000 Kilometer liegen hinter Walter Leppers. Zeit zum Durchatmen will sich der Dülkener trotzdem nicht nehmen. Schließlich hat der 64-Jährige noch nicht einmal die Hälfte seiner angepeilten Strecke absolviert. Mit gepackten Satteltaschen und voller Vorfreude auf das, was vor ihm liegt, nahm Leppers vor rund 14 Monaten Abschied von seiner Familie und wagte den Aufbruch ins Ungewisse. Mit der Weltreise auf zwei Rädern ging für den Dülkener ein Traum in Erfüllung.

"Das Spannende ist, morgens loszufahren, ohne zu wissen, wo ich abends ankomme", erklärte Leppers bei seiner Abreise. Das Fahrrad sei für ihn das ideale Fortbewegungsmittel. "Es ist langsam genug, um viel zu sehen und schnell genug, um voran zu kommen." Ein Credo, das den 64-Jährigen auf seiner spannenden Reise um die Welt Tag für Tag begleitet.

Spannende Begegnungen

Von Rheinradweg Zons aus radelte er bislang quer durch 15 Länder — unter anderem Griechenland, Pakistan, China, Vietnam, Malaysia und Indonesien. Aktuell befindet sich Leppers bei seiner Tochter Pamela in Australien — Genaueres kann man auf seiner Internetseite verfolgen. Alle zwei bis sieben Tage, je nach Region, versorgt der Weltenbummler seine Liebsten und alle, die es interessiert, mit neuen Informationen. Eindrucksvoll berichtet er von seinen Erfahrungen mit fremden Ländern und Kulturen. Leppers ständiger Begleiter, die Kamera, liefert beeindruckende Bilder, die von Region zu Region kaum unterschiedlicher sein könnten.

Mit seinen Erlebnissen kann der Dülkener, der im Schnitt etwa 80 Kilometer am Tag zurücklegt, mittlerweile ein ganzes Buch füllen. So habe er etwa gelernt, dass Griechen am liebsten Bohnensuppe mit Weißbrot essen, und kein Müsli mögen, dass selbst ein türkischer Muezzin mal verschläft, wie belastbar ein Fahrradreifen ist — der erste Wechsel stand nach Kilometer 9106 an —und wie lecker frische Kokosnüsse in Indonesien schmecken.

Spannend seien für den Weltenbummler vor allem die vielen Begegnungen mit den Menschen. Leppers: "Sie ermuntern mich, interessieren sich für mein Projekt oder helfen mir, wenn ich beispielsweise nach dem richtigen Weg fragen oder mein Handy nachladen muss." Dass er nur wenige Wörter englisch spricht, stelle ihn nicht vor Probleme. "Irgendwer kann immer ein paar Brocken deutsch und zur Not helfen Hände und Füße weiter", berichtet der 64-Jährige. Überwältigt sei der Dülkener vor allem von dem Zuspruch aus der Heimat. Fast täglich erhält er Mails und Eintragungen in seinem Gästebuch. "Ihr glaubt gar nicht, wie gut das tut. Bitte bleibt mir auf den Felgen", schreibt Leppers auf seiner Internetseite.

Ein Rat, den Lebensgefährtin Angelika Wesden nur allzu gerne befolgt. "Wir telefonieren so oft es geht, schreiben E-Mails und SMS. Trotzdem ist die Sehnsucht riesig." Anfang 2013 will die Dülkenerin ihre Weltenbummler in Südamerika in die Arme schließen. Wesden: "Diesem Moment fiebere ich jetzt schon mit großer Vorfreude entgegen."

(RP/rl)
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