Gemeinde Grefrath Mircos Eltern wollten Details der Tat wissen

Gemeinde Grefrath · Die Eltern des zehnjährigen Mirco aus Grefrath, gegen dessen mutmaßlichen Mörder derzeit das Krefelder Landgericht verhandelt, haben dem Prozess auch am vierten Verhandlungstag als Nebenkläger beigewohnt. Dabei wurden Details vom Zustand der Leiche des Jungen bekannt, denn Richter Herbert Luczak verlas den Obduktionsbericht und andere Gutachten.

 Am vierten Verhandlungstag verlas Richter Herbert Luczak den Obduktionsbericht und andere Gutachten

Am vierten Verhandlungstag verlas Richter Herbert Luczak den Obduktionsbericht und andere Gutachten

Foto: dpa, Volker Hartmann

Gabriele Reinartz, die Anwältin der Eltern, sagte nach der Verhandlung, den Eltern seien die Schilderungen des Zustandes der Leiche vorher schon bekannt gewesen. Es sei verständlich, dass Unbeteiligte schlucken müssten aufgrund der Details, die das Gutachten offenbare.

Für Mircos Eltern sei es aber wichtig, alles über die Umstände zu erfahren, wie ihr Kind ums Leben kommen musste. Sie wollten im Interesse ihres Kindes alle Umstände seines Todes in Erfahrung bringen. Bislang sei dazu vom Angeklagten nichts gekommen. Sie fürchte, sagte die Anwältin weiter, dass da auch an den folgenden Prozesstagen nicht mehr viel kommen werde.

Mönchengladbachs Polizeisprecher Willy Theveßen sagte, im Zuge der Suchmaßnahmen und Ermittlungen im Fall Mirco seien die Eltern immer zuerst über alle Entwicklungen informiert worden, bevor diese an die Öffentklichkeit gingen. Das sei auch hinsichtlich des Zustandes der Leiche von Mirco so gewesen. Die Eltern seien von der Polizei vorab darauf hingewiesen und vorbereitet worden, dass das nicht einfach werden würde. "Aber die Eltern wollten die Details wissen", sagte Theveßen.

Während der Verhandlung am Freitag wurde bekannt, dass Wissenschaftler des Landeskriminalamtes Hessen auf Folien, mit denen Mircos Hose abgeklebt worden war, rund 2500 Hautschuppen und 50 Haare fanden und aus ihnen genetisches Material isolierten. Drei der festgestellten DNA-Spuren ordneten sie dem Angeklagten Olaf H. zu.

(RP)
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