Viersen Millionen fürs Rahser

Viersen · Zwei Zimmer, 48 bis 62 Quadratmeter, das sind die gefragtesten Größen bei Wohnungen. Barrierefreiheit spielt dabei eine immer größere Rolle. Die VAB kommt dem durch Neubauten und Sanierungen entgegen.

In zwanzig Minuten kann man eine ganze Menge erledigen. Zum Beispiel quer durchs Rahser gehen und sich die aktuellen Projekte der Viersener Aktienbau (VAB) anschauen. Oder mit VAB-Chef Albert Becker Aufzug fahren. An der Regentenstraße, das ist auch im Rahser. Da hat die VAB an ein Haus außen einen neuen Fahrstuhl anbauen lassen.

Den wollte der Aktienbau-Vorstandsvorsitzende zum Abschluss eines Pressegesprächs über die Aktivitäten seines Unternehmens in dem Stadtteil vorführen. Eine ganz neue Technik, sei das, hatte Becker angekündigt. Eine Art Schlicht-Lift, der weniger Platz brauche und viel weniger koste als ein herkömmlicher Aufzug. Damit könne man mit dem gleichen Geld viel mehr Mietern einen barrierefreien Zugang zu ihren Wohnungen ermöglichen.

Lift blieb stecken

Also bestiegen Becker und drei weitere erwachsene Männer, unter ihnen der VAB-Aufsichtsratschef Stephan Sillekens, den Aufzug und fuhren los. Konstruktionsbedingt erreicht der Lift keine besonders hohe Geschwindigkeit. Zwei Meter über dem Boden endete die Fahrt, abrupt und zwischen den Etagen. Die vier Männer in einem rundum verglasten Aufzug erlebten Stillstand.

Zwanzig Minuten, in denen etliche Passanten die Szenerie mit den Herrn hinter Glas beäugten, vergingen, bis der eilends von Becker herbei telefonierte VAB-Hausmeisterservice auftauchte. Erst dem weitere fünf Minuten später aus Mönchengladbach gekommenen Mitarbeiter des Aufzug-Notdienstes gelang es dann, den Lift ein Stück nach unten zu bewegen. Gerade so weit, dass die Insassen sich mit einem beherzten Sprung durch die geöffnete Aufzugtür wieder auf festen Boden begeben konnten.

Zuvor hatte Becker die Rahser-Terrassen an der Dechant-Stroux-Straße als Beispiel für moderne, trotz guter Ausstattung preiswerte Neubauwohnungen gezeigt. 36 barrierefreie Einheiten zwischen 48 und 62 Quadratmetern sind hier entstanden. Die VAB investierte 3,5 Millionen Euro.

Direkt gegenüber wird das Wohn- und Geschäftshaus im Zentrum des Rahser saniert. Die Maßnahme bildet den Abschluss eines Modernisierungsprogramms, in dem die VAB in der gesamten Stadt zehn Millionen Euro investierte. Der Startschuss für das Programm war im Sommer 2009 schräg gegenüber an der Dechant-Stroux-Straße 10—12 gefallen. Im Spätsommer beginnt an der Ecke Oberrahser und Stroux-Straße der Neubau eines Mehrfamilienhauses mit 15 Wohnungen, der mit der Sanierung des Nachbarhauses verbunden wird. Becker sagte, die Strategie der VAB ruhe weiterhin auf drei Säulen: "Modernisierung, Ertüchtigung, Neubau."

(RP)
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