Mietspiegel von 2019 Das kostet Wohnen im Grenzland

Grenzland  · Die Gemeinden Niederkrüchten und Schwalmtal haben die Mietspiegel für 2019 vorgelegt. Erstellt haben sie Hausbesitzer und der Mieterverband Niederrhein. Die Burggemeinde Brüggen verzichtet auf eine Aktualisierung.

 Der neue Mietspiegel enthält Richtwerte für Mieten in frei finanzierten Wohnungen. Am höchsten sind die Preise bei Wohnungen ab den 2000er-Jahren. (Symbolbild)

Der neue Mietspiegel enthält Richtwerte für Mieten in frei finanzierten Wohnungen. Am höchsten sind die Preise bei Wohnungen ab den 2000er-Jahren. (Symbolbild)

Foto: dpa

Wer sich in Niederkrüchten oder Schwalmtal für Neubauten ab 2016 interessiert, müsste derzeit etwa 553 bis 558 Euro monatlich für eine 90 Quardratmeter Wohnung einplanen. „Kalt“ wohlgemerkt. Dazu kommen also noch die Kosten für Heizung und Strom, Gas, Wasser und Müllabfuhr. Das geht aus den neuen Mietspiegeln 2019 der beiden Gemeinden hervor.

Die Mietpreise haben der Verein der Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer für Krefeld und den Niederrhein sowie der Mieterverband Niederrhein gemeinsam mit dem Gutachterausschuss des Kreises Viersen und den Gemeinden Schwalmtal und Niederkrüchten aus den Mietverträgen ermittelt. In der Regel geschieht dies alle zwei Jahre. Die Gemeinde Brüggen entschied sich allerdings dagegen. „Die notwendige grundlegende neue Datenerhebung ist sehr aufwändig und bindet erhebliche Kapazitäten, die der Gemeinde im Moment nicht zur Verfügung stehen“, sagt Thomas Jäger, Gemeinde Brüggen. Eine gesetzliche Pflicht bestehe ohnehin nicht, so Jäger.

Der Mietspiegel dient der Ermittlung ortsüblicher Mieten für freifinanzierte und unmöbliert vermietete Alt- sowie Neubauwohnungen in Mehrfamilienhäusern. Öffentlich geförderte Wohnungen bleiben außen vor. Zur Bewertung sind die Wohnungen in zehn Zeitabschnitte von „vor 1948“ bis „ab 2016“ eingeteilt. Grundsätzlich sind sie mit Heizung, Bad und WC ausgestattet und sind zwischen 55 und 90 Quadratmetern groß, mit Küche und zwei bis vier Zimmern in Mehrfamilienhäusern.

So betragen die durchschnittlichen Quadratmeterkosten für eine Wohnung, die 2016 oder später erbaut wurde, in Niederkrüchten 6,20 Euro, in Schwalmtal 6,15 Euro. Allerdings handelt es sich dabei um Richtwerte, die jeweils nach oben oder unten variieren können.

Die Mietspiegel zeigt dabei detaliiert auf, was möglicherweise mietmindernd, aber auch für eine Erhöhung der Mieten sorgen kann. So kann beispielsweise eine überdurchschnittliche Sanitärausstattung (Badewanne und Dusche, zweites Waschbecken, Bidet) die Miete bis zu zehn Prozent erhöhen, eine Ausstattung mit Einbauküche, Fußbodenheizung, Terasse oder Garten sogar bis zu 15 Prozent. Eine besonders gute Wohnlage kann ebenfalls zu einer Erhöhung von zehn Prozent führen, die Nutzung als Einfamilienhaus sogar zu Aufschlägen bis zu 25 Prozent.

Folgendes kann auf der anderen Seite aber auch für Mietabzüge sorgen: Die größten Mietminderungen gibt es beispielsweise, wenn die Wohnung im Souterrain liegt (bis minus 20 Prozent), die Wohnung ohne Heizung oder nur teilbeheizt ist (bis zu minus 20 Prozent) oder die Toilette außerhalb der eigenen vier Wände liegt (ebenfalls bis zu minus 20 Prozent). Dachgeschoss-Wohnungen ab dem vierten Stockwerk ohne Aufzug können mit bis zu minus zehn Prozent gemindert werden. Hohe Abschläge gibt es auch für mangelnde Isolierung (Energiebedarfsausweis).

Die Mietspiegel der Gemeinden Niederkrüchten und Schwalmtal sind für drei Euro beim jeweiligen Bürgerservice erhältlich. Es gibt sie auch kostenfrei im Internet.

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