Niederkrüchten "Mein Beitrag gegen das Elend auf der Welt"

Niederkrüchten · Christoph Cleophas geht für ein Jahr auf die Philippinen. Der Niederkrüchtener will dort in einem Kinderhaus arbeiten.

 Christoph Cleophas ist gespannt auf das, was ihn am anderen Ende der Welt erwartet. Der 23-jährige Student will sich in einem Kinderhaus auf den Philippinen um die Freizeitgestaltung der Fünf- bis 15-Jährigen kümmern.

Christoph Cleophas ist gespannt auf das, was ihn am anderen Ende der Welt erwartet. Der 23-jährige Student will sich in einem Kinderhaus auf den Philippinen um die Freizeitgestaltung der Fünf- bis 15-Jährigen kümmern.

Foto: Wolters

Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen liegt Christoph Cleophas im Blut. Schon als ganz junger Bursche begeisterte er die Nachwuchskicker von Blau-Weiß Niederkrüchten als Jugendtrainer oder die Messdienerinnen und Messdiener in St. Bartholomäus Niederkrüchten als Betreuer. Nach dem Studium der sozialen Arbeit in Köln steht der mittlerweile 25-Jährige nun vor einer ganz großen Herausforderung. Er geht Anfang Juli für ein freiwilliges Jahr auf die Philippinen, um mit prostituierten, körperlich oder sexuell misshandelten Kindern zu arbeiten. "Das ist mein Beitrag gegen das Elend auf der Welt", sagt Cleophas.

So ganz genau weiß der junge Mann nicht, was ihn am anderen Ende der Welt erwartet. Taifune, Erdbeben, Vulkane, Korruption und Elend sind die Schlagworte, die in den vergangenen Jahren in den Köpfen der Menschen hierzulande in Zusammenhang mit den Philippinen hängengeblieben sind. "Es ist schwierig, sich darauf einzustellen. Ich gucke mir Videos an und recherchiere im Internet. Aber ich weiß nicht, was ich da vorfinde. Vermutlich werde viel Elend sehen. Es wird alles anders sein als hier", sagt Cleophas. 1,6 Millionen Kinder leben auf den Philippinen auf der Straße, sechs Millionen Kinder gelten als unterernährt. Über die deutsche Organisation World-Horizon kam Cleophas zu der Kalipay Negrense Foundation nach Bacolod auf die Insel Negros. In einem Kinderhaus wird er für die Freizeitgestaltung zuständig sein und die Kinder eventuell auch in Englisch, Deutsch oder Sport unterrichten. "Ich möchte den Kindern etwas geben. Sie sollen sich später daran erinnern, dass sie eine schöne Kindheit gehabt haben", sagt Cleophas. In den ersten Monaten wird er im Kinderhaus mit den Kindern im Alter von fünf bis 15 Jahren leben.

Das Projekt der Kalipay Negrense Foundation begeistert ihn, weil es sich nicht alleine auf die Zeit im Kinderhaus fokussiert. Die Kinder werden im Alter von 15 Jahren nicht auf die Straße gesetzt. "Sie werden bis zum ersten Ausbildungsabschluss betreut", erklärt Cleophas.

Cleophas wird voraussichtlich der einzige Deutsche vor Ort sein. Das aber schreckt ihn nicht, weil auf den Philippinen Englisch gesprochen wird. In die Vorfreude auf die neue Aufgabe mischt sich für ihn aber auch der Abschied von Familie und Freunden. "Wenn ich mir das so überlege, ist es schon krass, was ich alles verpasse", sagt er mit Blick auf wichtige Ereignisse, unter anderem in der Familie. "Trotzdem freuen sie sich mit mir. Mama hat gesagt, dass sie sich freut, aber auch sehr traurig ist", berichtet Cleophas. Damit seine Lieben immer im Bilde sind, hat Cleophas einen Internetauftritt eingerichtet.

World-Horizon unterstützt soziale Organisationen weltweit dabei, ihre Ziele besser zu erreichen. Die Organisation wird durch die Bundesministerien für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. www.world-horizon.org

(wiwo)
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