Schwalmtal Mehr Flüchtlinge am Zoppenberg unterbringen

Schwalmtal · Die leerstehenden Britenhäuser werden der Gemeinde Schwalmtal kostenfrei von der Bima überlassen.

Die Gemeinde Schwalmtal könnte am Zoppenberg in Waldniel weitere Flüchtlinge unterbringen. Dort stehen früher von den Briten bewohnte Häuser leer. Um die Liegenschaften kümmert sich die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), die sich bereit erklärt hat, der Gemeinde einige Häuser zunächst kostenfrei für ein Jahr zu überlassen. Die Gemeinde muss zwar für die Unterhaltung der Gebäude bezahlen, hat dadurch aber weder Miet- noch Baukosten.

Sechs Doppelhaushälften hat die Gemeinde nun von der Bima für die Unterbringung von Flüchtlingen übernommen. Etwa zehn bis zwölf Personen können in einer Doppelhaushälfte gut untergebracht werden, würde man mehr Menschen dort unterbringen, würde es eng werden. Die sechs Doppelhaushälften werden wohl nicht ausreichen. Denn die Gemeinde rechnet, wie andere Kommunen auch, mit einer weiter steigenden Zahl Asylsuchender. Zwischen Februar und Mai wurden Schwalmtal 36 Menschen zugewiesen, so dass Ende Mai in den gemeindlichen Unterkünften 161 Personen untergebracht waren.

Neben den Häusern am Zoppenberg gibt es Unterkünfte am Vogelsrather Weg, an der Nordstraße, der Buchenstraße und der Heinrich-Jennißen-Straße, in Geneschen und an der Lange Straße hat die Gemeinde außerdem Wohnungen angemietet. In vielen Sitzungen haben sich die Ratsmitglieder immer wieder dafür ausgesprochen, nicht eine größere Anzahl von Flüchtlingen an einer Stelle unterzubringen, zum Beispiel am Vogelsrather Weg, sondern im Gemeindegebiet auf Wohnungen zu verteilen. Das soll helfen, die Menschen zu integrieren.

Der Ausschuss für Demografie und Soziales hat nun beschlossen, von der Bima zwei weitere Doppelhaushälften am Zoppenberg zu übernehmen. Damit will die Verwaltung eine Reserve haben, falls noch mehr Flüchtlinge kommen und man sie nirgendwo anders unterbringen kann. Dr. Thomas Nieberding (Grüne) warnte davor, am Zoppenberg ein "Cluster" zu schaffen, und fragte, ob die Verwaltung nicht Gespräche mit der GWG aufnehmen könne, damit diese ein Gebäude errichte und die Gemeinde von der GWG dann die Wohnungen miete. Thomas Paschmanns (CDU) bestätigte, dass die GWG den Kommunen angeboten habe, Häuser zu bauen, wenn sie ein baureifes Grundstück erhalte - "wir wissen nur noch kein Grundstück", so Paschmanns.

Sozialamtsleiter Werner Bongartz wies darauf hin, dass die Gemeinde Flüchtlinge schnell unterbringen müsse - mit Planung und Bauzeit für ein Haus vergingen 22 Monate. Bongartz: "Die Maßnahmen müssen schnell greifen. Schön auch, wenn man mehr Menschen einstellen möchte, um Asylverfahren schneller abzuwickeln, aber diese Menschen wachsen nicht auf Bäumen. Sie müssen erst gefunden und eingearbeitet werden." Er bat daher um grünes Licht für das nächste Haus am Zoppenberg. Bongartz: "Ich möchte hier keine Turnhallen belegen oder Zelte aufbauen."

(biro)
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