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Jazzfestival Maya Fadeeva macht die Zuhörer glücklich

Die Sängerin Maya Fadeeva war beim Festival im Ali-Haurand-Keller zu hören.

Sie war für viele Jazzfans die Entdeckung des Abends: Maya Fadeeva.

Foto: Knappe, Jšrg (jkn)

(hb) Eine wahre Entdeckung war die Sängerin Maya Fadeeva, die am Samstag mit zwei Sets im Keller vertreten war. Viel zu viele wollten sie dort hören, so dass es im Keller richtig voll wurde – was die Sängerin und ihre Musiker freute. Die 31-Jährige mit einer blonden Löwenmähne hat eine tolle Stimme, zum Glück keine rauchige, wie das Programm ankündigte. „Sie hat viel Blues, viel Soul, sehr viel Stil“, schrieb Jule Neigel über sie.

Ausgebildet in Jazzgesang in Maastricht hat sie sich einen eigenen Stil bewahrt. Ihre Stimme ist außerordentlich variationsreich. Bei allem, was sie singt – und sie singt sehr unterschiedliche Sachen – hat man das Gefühl, sie interpretiert nicht bloß einen Song, sondern sie lebt ihn. Die deutsch-russische Sängerin, die barfuß auf die Bühne kommt, spielt weder den Vamp, noch den Engel. Sie wechselt mühelos zwischen Jazz, Soul und Clubsound hin und her und hat auch an Albernheiten wie dem ­Coconut-Song ihre helle Freude.

Für ihre Mutter, die in der ersten Reihe saß, baute Maya Fadeeva ein russisches Lied ein: Das „Moskauer Fenster“ ist ein Liebeslied an einen fernen Geliebten, dessen Fenster im Lichtermeer der Großstadt dunkel geblieben ist.  1968 hat ihn Lale Andersen eingespielt. Maya Fadeeva hat nach fünf Jahren im Frühjahr 2018 ihr erstes Solo-­Album veröffentlicht. Songs daraus stellte sie jetzt in Viersen vor – wobei (sorry) die Musiker des Abends andere waren als im Programm abgedruckt. Und ob sie Armstrongs eher unbekannten Dummy Song oder eine Duke Ellington-Ballade interpretierte, immer war es ein echter Fadeeva-Song. Gut, dass sie heute in Düsseldorf lebt, da kann man sie schnell mal wiederhören.