Tradition im Kreis Viersen Wo es noch Maibäume gibt - und was man beachten muss

Kreis Viersen · Wo jetzt noch Liebesmaien im westlichen Keis Viersen erhältlich sind und was man beim Schlagen beachten muss, um eine Geldstrafe zu vermeiden.

 Am 1. Mai ist viel los: Das Aufstellen eines  Maibaumes als Liebesbeweis ist ebenso eine Tradition wie der Tanz in den Mai oder Maifeuer. 

Am 1. Mai ist viel los: Das Aufstellen eines  Maibaumes als Liebesbeweis ist ebenso eine Tradition wie der Tanz in den Mai oder Maifeuer. 

Foto: dpa/Federico Gambarini

Wer jetzt junge Männer mit Birkenstämmen oder -ästen auf dem Arm sieht, muss sich nicht wundern. In der Nacht zum 1. Mai stellen die Herren ihren Liebsten einen Maibaum vor die Tür. Die Liebesmaie, meist eine Birke, ist häufig mit buntem Krepp-Papier und einem Herz geschmückt. Bis zum 1. Juni bleibt die Birke stehen: Dann holt derjenige sie ab, der sie zu der oder zu dem Liebsten gebracht hat. Eine Tradition auch  im Kreis Viersen und am Niederrhein.

Bei der romantischen Idee gibt es einiges zu beachten. Einfach in den Wald zu gehen und einen Baum zu schlagen, ist keine gute Idee. Laut Richard Dorn, stellvertretender Regionalforstamtsleiter am Niederrhein, fällt das unter Sachbeschädigung und Diebstahl – es drohen Bußgelder im drei- bis vierstelligen Bereich.

Traditionell werden Maibäume nicht gekauft – „der Baum muss selbst gefällt und selbst geschmückt sein“, erläutert Nico Karsch, Vorsitzender der Anrather Landjugend. Die Suche nach dem Baum als Liebesbeweis ist nicht so einfach. Zu den Anbietern gehört die Viersener Waldjugend, die auch in diesem Jahr wieder Maibäume auf den Süchtelner Höhen (am ehemaligen Kletterpark und Minigolfplatz) verkauft. Der Verkauf startet am Sonntag, 30. April, um 10 Uhr und dauert nur solange, wie der Vorrat reicht. Erfahrungsgemäß können die Bäume und auch das angebotene Kreppband  schon vor 18 Uhr weg sein. „Mit dem Kauf schont man nicht nur die Umwelt, sondern leistet auch einen sehr wichtigen Beitrag für unsere Jugendarbeit“, so die Waldjugend. Der gesamte Erlös dieser Aktion gehe an den Förderverein der Deutschen Waldjugend.

Auch Björn Thönnißen von der Gärtnerei Bracht, Alst 33,  bietet „frisch geschmückte Maibäume, circa 1,50 Meter groß“ bis Samstag, 29. April, 12 Uhr an. Stückpreis: 15 Euro. Der Vorteil: Da die Bäume im Topf seien, könnten sie nachher  gepflanzt werden.

Für Birken aus dem eigenen Garten gilt: „Bevor man den Baum fällt, sollte man erst einmal prüfen, ob sich ein Vogelnest in der Baumkrone befindet“, sagt Dorn. Hilfreich kann es aber auch sein, in landwirtschaftlichen Betrieben nachzufragen, so die Anrather Landjugend.  Ansonsten greife man auch auf alte Bäume auf den eigenen Flächen zurück, an denen ein Ast entfernt wird. Als nützlich erweisen sich auch Freunde und Bekannte mit Garten oder soziale Medien. Etwa in Facebook-Gruppen wird angeboten, sich gegen eine kleine Spende einen Maibaum auszusuchen und abzusägen.

Nicht zu vergessen: Beim Aufstellen dürfen die Maibäume kein Hindernis darstellen. Verkehrsschilder oder Ampeln müssen frei bleiben – der Verkehr darf nicht behindert werden.

(clv/busch-)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort