Show in Viersen Rätselhafte Zaubershow in der Festhalle

Viersen · Magier Nicolai Friedrich verzauberte und verblüffte in der Viersener Festhalle. Seine Show lebt auch von der Interaktion. Probanden für die Bühne wurden über wechselnde Zufallsgeneratoren ausgewählt.

 Magier Nicolai Friedrich verblüffte bei seinem Auftritt in der Festhalle in Viersen die Besucher.

Magier Nicolai Friedrich verblüffte bei seinem Auftritt in der Festhalle in Viersen die Besucher.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Eine große Nähe zur Bühne und die zeitgleiche Videoübertragung halfen nicht. Es blieb ein Mysterium: Nicolai Friedrich ließ ein Tischchen federleicht in der Luft tanzen und verschwinden.

Er schien mit leeren Händen zu kommen und aus dem Nichts ein knappes Dutzend Rotweinflaschen hervor zu zaubern. Aus dem Malblock mit der von ihm skizzierten Bowlingkugel polterte ein realer Ball auf die Bühne, während die gezeichnete Vorlage verschwand. Wie einst das märchenhafte Tischlein-deck-dich alle kulinarischen Wünsche erfüllte, wurde ein Shaker in seinen Händen zum nie versiegenden Füllhorn für unterschiedlichste Getränkewünsche aus dem Publikum. Das alles wirkte verblüffend leicht und selbstverständlich.

Selbst das erfüllte Versprechen, einen Seiltrick langsam und verständlich vorzuführen, lüftete nicht eines der zauberhaften Geheimnisse. Den Siedepunkt an Verwirrung und Faszination erreichte die Show bei unerklärlichen Mentalexperimenten. Friedrich schien Gedanken lesen, Reaktionen voraussehen und telepathische Kräfte weitergeben zu können. Zentrales Element war die Interaktion mit dem Publikum, dessen Probanden über wechselnde Zufallsgeneratoren ausgewählt wurden. Wäre eine Absprache im Spiel gewesen, hätte es in Viersen viele Verbündete geben müssen.

Zu allem plauderte Friedrich charmant, oft mit jungenhaft verschmitztem Lächeln. Besonders gern sinnierte der Gast über die Möglichkeit des scheinbar Unmöglichen. Vorbereitend hatte der mediale Einstieg mit raumgreifendem Lichtspiel und Filmsequenzen zu Prognosen über angebliche Grenzen, die längst überwunden sind, thematisch in die gleiche Richtung gezielt. Nach dem pompösen Vorspiel eroberte sich der Magier überraschend unprätentiös die Bühne. Dazu passte die Leichtigkeit in der Hinwendung zum Publikum.

Für die Show selbst schien sich der Zauberkünstler mit sehr begrenztem Equipment zu begnügen. Die Leinwand zeigte vergrößert, was sich auf der Bühne ereignete. Während des Abends mochten sich die Besucher wieder und wieder fragen, ob und wie sich Zauberkunst, Psychologie, Suggestion und Intuition vermischen.

Über den Wurf dreier Frisbeescheiben fand Friedrich die ersten Probanden. Er schien lesen zu können, welche Seiten und Wörter eines Buches sie sich gemerkt hatten. Die von einer Testperson in Gedanken herausgerissene Buchseite fand sich später in einem zuvor verschlossenen Umschlag wieder. Unerreichbar für sich deponierte Friedrich einen Lottoschein, dessen Zahlen inklusive der Zusatzzahl mit den erst anschließend von Zuschauern genannten Ziffern und einer gezogenen Lottokugel übereinstimmten.

Es schien, als hätte der Magier seine Kräfte auf die elfjährige Gerda übertragen, die mit verbundenen Augen aus dem Publikum gereichte Gegenstände benennen konnte – bis hin zur Anzahl der Schokoladenriegel in einer Packung.

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