Viersen Märchenstunde in der Grotte

Viersen · Eine Grotte: von Menschenhand erschaffene Felsenhöhle – geheimnisvoll, verwunschen, märchenhaft. Genau dies erkannte Architekt Bernhard Pfau, als er 1951 für Walter Kaiser das Haus Burgstraße 4 in Viersen, das von den britischen Besatzungsbehörden beschlagnahmt worden war, nebenan in kleinerem Maßstab wiederholte. Zu dem Haus, das Ulf Schroeders liebevoll und vorsichtig mit seinem Denk-X-Team restauriert hat und selbst mit seiner Frau bewohnt, gehört ein riesiger Garten, und in diesem Garten, der eher ein Park ist, steht seit 1880 eine Grotte aus Basalt-Lava errichtet. Sie ist zwei Stockwerke hoch und wurde früher von einem Wasserfall berieselt.

Haus und Garten geöffnet

Am Gelderntag wird das Ehepaar Schroeders Haus und Garten für die Gäste öffnen. Der Gast sieht die "Grotte" erst, wenn er direkt davor steht, denn sie ist dicht und hoch von Efeu bewachsen. Sie ist begehbar, man kann drin sitzen, eine Lampe anzünden, sich verstecken. Und genau das wird Dagmar Hänel anlässlich des Gelderntages am Sonntag, 5. September. Dann erwartet der Viersener Heimatverein rund 300 Gäste aus dem deutsch-niederländischen Grenzraum – aus Städten und Gemeinde aus dem ehemaligen Herzogtum Gelderland.

Wenn um 14 Uhr der Vorsitzende des Heimatvereins, Dr. Albert Pauly, die Gäste im Garten begrüßt hat und von der Grotte her zum Beginn der Märchenstunde geblasen wird, stellt Dagmar Hänel, die Leiterin der Abteilung Volkskunde beim Institut des Landschaftsverbandes Rheinland für Landeskunde und Regionalgeschichte in Bonn, Märchen aus Deutschland und den Niederlanden gegenüber. Deutsche und niederländische Sprecher tragen jeweils in der Landessprache ein regionaltypisches Schwankmärchen aus ihren Heimatländern vor.

Zum Abschluss erzählen sie ein überall bekanntes Märchen – vielleicht "Aschenputtel" oder "Rotkäppchen" – je zur Hälfte in Deutsch und Niederländisch. Das soll die gesamteuropäische Verbreitung der Märchen aufzeigen.

Karten für die Veranstaltungen am Gelderntag gibt es bei der städtischen Kulturabteilung in Viersen, Heimbachstraße 12, Ruf: 02162 101-466, oder in den Servicecentern der Stadt im Stadthaus am Rathausmarkt in Viersen und im Verwaltungsgebäude an der Theodor-Frings-Allee in Dülken.

(RP)
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