Viersen LVR investiert 37 Millionen Euro in Neubau

Viersen · Gestern wurde der Grundstein gelegt: Auf dem Gelände des Landschaftsverbands Rheinland in Süchteln entsteht ein neues Stations- und Eingangsgebäude im Passivhaus-Standard. Es soll das Herzstück der Allgemeinpsychiatrie werden

 Ralph Marggraf (ärztlicher Direktor), Dorothee Enbergs (kaufmännische Direktorin), Detlef Althoff (LVR-Baudezernent), Anne Henk-Hollstein (Vize-Vorsitzende Landschaftsversammlung), Jörg Mielke (Pflegedirektor) Sabine Anemüller (Bürgermeisterin) und Luise Fruhen (stellv. Landrätin).

Ralph Marggraf (ärztlicher Direktor), Dorothee Enbergs (kaufmännische Direktorin), Detlef Althoff (LVR-Baudezernent), Anne Henk-Hollstein (Vize-Vorsitzende Landschaftsversammlung), Jörg Mielke (Pflegedirektor) Sabine Anemüller (Bürgermeisterin) und Luise Fruhen (stellv. Landrätin).

Foto: Busch

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat gestern mit rund zehn Monaten Verspätung den Grundstein für sein neues 134-Betten-Haus auf dem Süchtelner Klinikgelände gelegt. Es soll das "Herzstück" der Abteilungen der Allgemeinpsychiatrie werden. Insgesamt rund 37 Millionen Euro fließen in den Komplex, der insgesamt sieben Stationen und ein Eingangsgebäude umfasst. Der Neubau ersetzt das alte Stationsgebäude (Haus 30). Dieses Gebäude aus den 1970er-Jahren erfüllt laut LVR nicht mehr die Anforderungen an den Brandschutz und an eine moderne Behandlungseinrichtung.

 Eine Skizze des Architekturbüros Sander Hofrichter zeigt, wie sich der vierstöckige Neubau voraussichtlich ab Oktober 2018 in die Geländestruktur in Süchteln einfügt. Links im Hintergrund zu erkennen: das unter Denkmalschutz stehende Haus 12, das in den Neubau baulich mit einbezogen wird.

Eine Skizze des Architekturbüros Sander Hofrichter zeigt, wie sich der vierstöckige Neubau voraussichtlich ab Oktober 2018 in die Geländestruktur in Süchteln einfügt. Links im Hintergrund zu erkennen: das unter Denkmalschutz stehende Haus 12, das in den Neubau baulich mit einbezogen wird.

Foto: Sander Hofrichter

Bei der gestrigen Feierstunde waren zahlreiche Gäste aus dem LVR-Verbund, dem Klinikvorstand, der Pflege sowie politische Vertreter aus dem Kreis und der Stadt anwesend. Der Dank von Anne Henk-Hollstein als stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland galt allen, die das Projekt entwickelt und begleitet haben. Sie hob die Weiterentwicklung der psychiatrischen Versorgung und den damit verbundenen Fortschritt in der Region und für den LVR hervor, ebenso Umwelt- und Wirtschaftlichkeitsaspekte. "Der Neubau wird im Passivhausstandard errichtet. Damit geht der LVR über die gesetzlichen Anforderungen hinaus und setzt ein Zeichen für energieeffizientes Bauen", sagte Henk-Hollstein. Luise Fruhen, stellvertretende Landrätin, äußerte sich erfreut über die bauliche Investition der LVR-Kliniken und betonte, dass es in Zeiten von sich häufenden negativen Nachrichten eine Freude sei, bei der Grundsteinlegung dieser Modernisierungsmaßnahme mit vielen positiven Effekten für Mensch und Region dabei zu sein. Bürgermeisterin Sabine Anemüller dankte allen am Bauprojekt Beteiligten für die Möglichkeit, durch derartige Investitionen den Standort Süchteln weiter zu bekräftigen. "Grundsteinlegungen bedeuten Entwicklung, Bewegung und Zukunft", so Anemüller und stellte den besonderen Status der LVR-Kliniken als überregionalen Gesundheitsversorger für psychisch kranke und behinderte Menschen heraus, die in stationärer, teilstationärer oder ambulanter Therapie sowie in akuten Krisen betreut, beraten und unterstützt würden hervor.

 Blick in die gigantische Baugrube nach dem Abriss des alten Stationsgebäudes. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude im Hintergrund soll baulich in den Neubau eingebunden werden.

Blick in die gigantische Baugrube nach dem Abriss des alten Stationsgebäudes. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude im Hintergrund soll baulich in den Neubau eingebunden werden.

Foto: LVR

Das Bauvorhaben an der Johannisstraße 70 gehört zu einem im Jahr 2010 in einer Gesamthöhe von 492 Millionen Euro beschlossenen Investitionsprogramm. Der 37-Millionen-Euro-Neubau soll der gesamten Geländestruktur ein neues Antlitz geben. Die stattliche Bausumme setzt sich aus 1,0 Millionen Euro Eigenmitteln der LVR-Klinik Viersen, einem Klinik-Darlehen von 13,8 Millionen Euro sowie einem Trägerzuschuss des LVR von 17,4 Millionen zusammen. Eingerechnet in die Investition sind außerdem rund fünf Millionen Euro Einsparungen. Sie kommen unter anderen dadurch zustande, dass der LVR für die Tageskliniken in Nettetal und Kempen statt der vorgesehenen Neubaumaßnahmen günstigere Mietlösungen finden will.

Die neuen Räumlichkeiten bieten auch mehr Möglichkeiten für die Weiterentwicklung von Behandlungskonzepten. Das neue Haus 12 wird sich parallel zum unter Denkmalschutz stehenden bisherigen Haus 12 ausrichten und es baulich miteinbeziehen. So wird der Altbau durch die Sanierung und Integration ins Gesamtensemble aufgewertet und nach mehr als zehn Jahren Leerstand wieder mit Leben gefüllt.

(paka)
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