Kultur in Schwalmtal Laientheater probt für humorige Bahnchaos-Komödie in der Tenne
Schwalmtal · In Schwlamtal-Lüttelforst gilt das Neun-Euro-Ticket sogar noch im September - allerdings nur für die Komödie „Es fährt kein Zug nach Irgendwo“. Warum sich bei der 13. Produktion der Laiengruppe „Theater in der Tenne“ das Zusteigen lohnt.
In Schwalmtal-Lüttelforst gilt das Neun-Euro-Ticket noch im September – zumindest beim „Theater in der Tenne“. Wer es löst, kann noch an fünf Tagen die kurzweilige Komödie „Es fährt kein Zug nach Irgendwo“ in der Scheune vom Café Bolten erleben.
Noch am Mittwoch liefen dort Proben. Für Souffleuse Wobine Crisp gab es wenig zu tun. Ob Iris Schiller als gestresste Geschäftsfrau, Doro Remmert und Corina Peiffer als trinkfreudige Kegelschwestern, Charlotte Kaufmann als eigenwillige Verschwörungstheoretikerin, Andrea Balsam als übermotivierter Motivationscoach, Wolfgang Lennartz-Grah als Kochfreudiger, aber Vorschriften-getreuer Dorfpolizist oder Horst Laufs als heimatloser Bahnhofsbewohner: Alle zeigten sich textsicher und verliehen ihren Figuren Authentizität - fast so, als würde man den Nachbarn oder die Nachbarin treffen. Hermann-Josef Bonsels wirkte als Stimme aus dem Off mit, Anette Rollmann als vermeintliche Psychopatin. Diese Fahrgäste stranden im Bahnhof von Einöd. Als sie dort festsitzen, bricht ein Chaos aus. Das verspricht gute Unterhaltung für die Zuschauer, wenn etwa die Verschwörungstheoretikerin die Wahrheit über das DB-Logo enthüllt oder Larissa ihrer Kegelschwester Thea (gerade Großmutter geworden) eine Lösung für erfolglose Suche in Handtaschen präsentiert – inklusive Live-Musik und Motivationstanz und das alles auf der selbstgebauten Bühne.
Für die seit 2007 zusammen arbeitende Laienspielgruppe ist es bereits die 13. Produktion. „Wegen Corona mussten wir eine Pause von zwei Jahren einlegen“, sagt Leiter Hermann-Josef Bonsels. Die besondere Herausforderung an der Bühne in der Scheune des Bauerncafés: Sie wird jedes Mal neu auf- und abgebaut. Ein Kraftakt. Sogar der rote Vorhang wird noch von Hand bewegt. Bei der aktuellen Komödie allerings nur einmal: „Ein Zug nach irgendwo“ hat zwei Akte, dauert rund 100 Minuten (mit Pause). Platz gibt es in der Scheune diesmal für 100 Zuschauer bei den insgesamt sechs Aufführungen. Der Freitag, 2. September, ist dabei schon ausverkauft. „Wegen der Pandemie haben wir die Stühle weiter auseinander gestellt“, sagt Bonsels. In der Pause werde großzügig gelüftet.
Jetzt freuen sich die sechs Akteurinnen und zwei Akteure, wieder vor Publikum aufzutreten. Auch für diese Produktion hat das gesamte Team zusammengearbeitet, um das Stück von Winnie Abel auszuwählen, für die Inszenierung ein Konzept zu entwickeln, dazu Ideen zu sammeln und Requisiten zu finden. Vom Bühnenaufbau bis zum Kartenvorverkauf wird alles gemeinsam umgesetzt. Und nicht nur die Menschen auf der Bühne sind unverzichtbar, sondern ebenso Stephan Remmert und Wolfgang Lennartz-Grah als Bühnenbauer sowie Hermann Giesen, Jason Crisp und Hans Schafhausen für die Techni.
Jetzt freut sich die Gruppe auf ihre Auftritte - und den Applaus des Publikums. Eine, die auf jeden Fall am Samstag, 3. September dabei sein wird, ist Lüttelforsts Schützenkönigin Doris Berendes , wie immer gut gelaunt auf einem der vorderen Plätze. „ich freue mich schon sehr, die Truppe ist einfach toll“, sagt sie.
Info Wer noch einsteigen will: Kartentelefon anrufen unter 02163 31650 oder 02163 47870 für Termine am Freitag, 26.,Samstag, 27. und Sonntag, 28. August sowie am Samstag, 3. und Sonntag, 4. September, jeweils 18.30 Uhr, Kosten: neun Euro. Aufführungen in der Tenne im Café Bolten, Lüttelforst 185 in Schwlamtal-Lüttelforst.