Fahne der Lüttelforster St.-Jakobus-Bruderschaft Lüttelforster Bruderschaftsfahne ist Handarbeit

Schwalmtal · Rund 20 Monate hat der Mönchengladbacher Paramentensticker Hubert Schüler an der neuen Fahne der Lüttelforster St.-Jakobus-Bruderschaft gearbeitet. Laut dem 83-Jährigen gibt es nur noch zwei Menschen in Deutschland, die die Nadelmalerei beherrschen.

 Gemeinsam mit den Sponsoren und Hubert Schüler (rechts) freut sich die Lüttelforster St.-Jakobus-Bruderschaft über die neue Fahne.

Gemeinsam mit den Sponsoren und Hubert Schüler (rechts) freut sich die Lüttelforster St.-Jakobus-Bruderschaft über die neue Fahne.

Foto: Birgit Sroka

Er selbst arbeitet mit dem feinsten möglichen Faden, und seine Werke sehen aus wie Gemälde.

Als Paramente bezeichnet man die im Kirchenraum und in der Liturgie verwendeten Textilien, die oftmals künstlerisch aufwendig gestaltet sind. Die alte Ursprungsfahne der Lüttelforster Bruderschaft von 1981 befand sich in einem desolaten Zustand – eine neue Fahne sollte in einer Qualität angeschafft werden, dass sie sehr lange halten könne. Der Paramentensticker Schüler erklärte sich bereit, die Fahne nach dem alten Vorbild per Hand neu zu gestalten. So entstand ein kleines Kunstwerk, wie es noch selten zu finden ist.

Die Bruderschaftsmitglieder gründeten ein Fahnenteam und suchten Sponsoren, die sie in den örtlichen Banken fanden. „Mir können Sie über die Schulter schauen“, sagt Schüler. In den dabei stattfindenden Gesprächen wurde entschieden, wie das Kunstwerk weitergearbeitet werden sollte.

„Ich verwende keine Perlonfäden, die lösen sich nach acht bis zehn Jahren auf“, sagt der Künstler. Was Schüler macht, nennt sich auch Seidenstickerei und echte Japanstickerei. Dabei arbeitet er mit einem goldenen Faden, der speziell in Japan hergestellt wird. „Mit Gold darf man höchstens zwei Stunden am Tag arbeiten, sonst geht es auf das Augenlicht“, erzählt Schüler. Als Kind wohnte er in der Nähe eines Klosters und lernte die sakrale Textilkunst dort von den Schwestern.

Der 83-Jährige zeigte schnell großes Talent und arbeitete sogar bereits für den Vatikan, fertigte für Papst Johannes Paul II. die Mitra. Für Schüler sei dies aber immer nur ein Zubrot, eine Lebenspassion gewesen, berichtet der Gladbacher. Hauptberuflich war er Sakristar.

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