Brüggen Links wohnen, rechts einkaufen

Brüggen · Der Borner Straße in Brüggen stehen große Veränderungen bevor: Die alte Laumans-Brücke soll abgerissen werden, Aldi zieht auf die gegenüberliegende Seite. Was aus dem alten Aldi-Markt wird, ist noch unklar — vielleicht ein Kindergarten

 Wer von Born kommend über die Borner Straße in Richtung Ortskern Brüggen fährt, passiert die alte Laumans-Brücke, die beide Straßenseiten miteinander verbindet. Sie soll abgerissen werden. Auf der linken Seite ist eine Wohnbebauung geplant, der Aldi-Markt (links hinter der Brücke) zieht auf die Rewe-Seite (rechts).

Wer von Born kommend über die Borner Straße in Richtung Ortskern Brüggen fährt, passiert die alte Laumans-Brücke, die beide Straßenseiten miteinander verbindet. Sie soll abgerissen werden. Auf der linken Seite ist eine Wohnbebauung geplant, der Aldi-Markt (links hinter der Brücke) zieht auf die Rewe-Seite (rechts).

Foto: Busch

Der Anblick ist vertraut: Wer über die Borner Straße nach Brüggen hineinfährt, fährt auch unter der alten Holzbrücke der Ziegelei Laumans hindurch, bevor er rechts zu Rewe oder links zu Aldi abbiegt. Die Brücke wird es wohl bald nicht mehr geben, ebenso wenig wie die alten Gebäude, die auf dem ehemaligen Ziegeleigelände stehen. "Für alles, was da steht, bereitet der Eigentümer gerade den Abbruchantrag vor", erklärt Brüggens Bauamtsleiter Dieter Dresen.

Aldi möchte auf der gegenüberliegenden Seite bei Rewe neu bauen, das heutige Ziegelei-Gelände soll für eine Wohnbebauung vorbereitet werden. Wann es so weit sein wird, lässt sich noch nicht sagen: Aldi wolle zwar möglichst schnell bauen, so Dresen, doch zunächst müssen die Pläne gemacht und die Gebäude abgebrochen werden. Und das können sie frühestens ab Oktober, denn es gilt, den Artenschutz zu beachten: Auf dem alten Ziegeleigelände fühlt sich zeitweise eine Schleiereule heimisch. Fällungen und Rodungen sind während der Brut- und Setzzeit bis zum 30. September nicht erlaubt. Erst danach könnte der Abbruch beginnen. Auch die Altlasten habe man dabei im Blick, sagt Dresen: "Für die Leute, die da mal wohnen werden, müssen wir ja den Nachweis erbringen, dass sie nicht auf Altlasten bauen", erklärt der Bauamtsleiter, "und den können wir erbringen".

Im Zuge der Planung wird der Flächennutzungsplan geändert, für beide Bereiche wird ein Bebauungsplan aufgestellt - einer für die südliche Borner Straße (Ziegelei-Gelände), einer für die nördliche Borner Straße (Rewe-Seite). Im Wohnpark auf dem Ziegeleigelände könnten an der Borner Straße und zum heutigen Aldi-Markt hin Mehrfamilienhäuser entstehen, die insgesamt 58 seniorengerechte Wohnungen mit je rund 65 Quadratmetern Wohnfläche bieten.

In Richtung In der Haag und Vennmühlenweg sieht das Konzept dann kleinere Häuser und mehr Grün vor - 22 Einfamilien- und sechs Doppelhäuser könnten dort entstehen. Wie der heutige Aldi-Markt später genutzt wird, ist noch nicht klar - eine gewerbliche, nicht störende Nutzung, beispielsweise durch Handwerksbetriebe, wäre ebenso denkbar wie ein Kindergarten. Auch dazu gebe es Überlegungen, hatte Dresen im Bauausschuss erläutert, schließlich fehle der Gemeinde noch eine Kita.

Im nördlichen Bereich soll der neue, größere Aldi-Markt Platz finden, außerdem sind ein Drogeriemarkt und ein Getränkemarkt vorgesehen. Rewe möchte um 500 Quadratmeter wachsen. Übernimmt das Unternehmen den Getränkemarkt, müssten die Getränke nicht mehr im heutigen Markt untergebracht werden, dann hätte man mehr Platz.

Gleichzeitig laufen die Planungen für einen Kreisverkehr auf der Borner Straße. Die Straße Weihersfeld soll ausgebaut werden und in den Kreisverkehr münden. Der Kreisverkehr soll dort hin, wo heute die alte Laumans-Brücke ist, die Brücke muss also abgerissen werden. Die Stelle sei für den Kreisel ideal, sagt Dresen. Verschieben könne man ihn nicht, schließlich sei da noch die denkmalgeschützte Kapelle. Im Frühjahr 2017 könnte der Straßenausbau beginnen und der neue Kreisverkehr angelegt werden, meint Dresen. Wenn die Planung für den südlichen Teil dann noch läuft, wird die Ausfahrt in Richtung Ziegeleigelände als Stummel angelegt. Wird das Ziegeleigelände dann später bebaut, kann man die Straße aus dem Kreisverkehr fortführen.

Weil viele Menschen auch mit dem Fahrrad einkaufen fahren - und im südlichen Teil künftig auch viele Menschen wohnen werden -, überarbeitet die Gemeinde jetzt das Radwegekonzept für die Borner Straße. Den Auftrag dafür hat die Gemeindeverwaltung jetzt an einen Verkehrsplaner vergeben, der im Bauausschuss nach den Ferien das Konzept vorstellen wird.

(RP)
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