Viersen Linke: "VRR-Tarifpolitik nicht nachvollziehbar"

Viersen · Alles verlief harmonisch: In der ersten Mitgliederversammlung des Stadtverbandes Viersen der Partei "Die Linke" in diesem Jahr wurde der bisherige Vorstand.

Britta Pietsch als Sprecherin und Franz Lohbusch als Sprecher — für weitere zwei Jahre in ihren Ämtern bestätigt. Komplettiert wird der Vorstand durch Christoph Sassen, der als Beisitzer ein wichtiges Bindeglied zwischen Fraktion und Stadtverband ist.

In einem kurzen Rückblick auf das vergangene Jahr sprach Franz Lohbusch die wichtigen Themen an, welche der Stadtverband angestoßen hatte und auch weiterhin verfolgen wird. "In den Bereichen Bildung, Wirtschaft, Verkehr und Kultur punktete der Stadtverband in Zusammenarbeit mit der Fraktion. Gerade diese Themen werden auch im Jahr 2012 wichtige Bausteine für eine sozialverträgliche Kommunalpolitik sein", so Lohbusch.

Außerdem erinnerte der Politiker an die Initiativen zur Einrichtung einer zweiten Gesamtschule mit der Forderung nach Inklusion im Unterricht: "Auch schaffte es der Stadtverband, das Augenmerk auf die Schließung der Firma Amcor zu richten, welche dann durch eine, durch die Fraktion an den Stadtrat, gerichtete Resolution mündete." Weiterhin verständigte sich die Mitgliederversammlung darauf, das Thema ÖPNV aufzugreifen und forderte die Fraktion im Rat auf, "die an der Lebenswirklichkeit der Bürgerinnen und Bürger völlig konträr gegenüberstehende Preisgestaltung des ÖPNV auf die Agenda zu setzten".

Anstoß für diese Initiative ÖPNV sei, so Britta Pietsch, dass eine ganze Reihe von Viersener Bürgern an die Partei herangetreten sind und die neue Zuschneidung der Tarifzonen massiv kritisiert haben. "So kostet seit Anfang des Jahres eine Busfahrt von Oedt nach Viersen 4,90 Euro, aber von Viersen nach Boisheim 2,40 Euro. Diese Tarifpolitik des VRR ist nicht nachzuvollziehen und muss revidiert werden", erklärte Pietsch.

Bezahlbare Sozialtickets

Sassen versprach, dass die Fraktion sich mit einer Resolution an den Viersener Rat wenden wird, um eine sozialverträgliche Tarifpolitik im VRR einzufordern: "Sozialverträgliche Tarifpolitik heißt auch die Einführung eines bezahlbaren Sozialtickets bzw. eine richtungsweisendende Entscheidung mit Blick auf einen kostenfreien ÖPNV."

Als Resümee der Mitgliederversammlung wurde einhellig festgestellt, dass es unumgänglich sei, die Bürger der Stadt für die Kommunalpolitik zu begeistern. Sassen: "Auch wenn die eingefahrenen Strukturen innerhalb der Verwaltung und den ,herrschenden' Parteien oftmals den Eindruck vermitteln, dass eine Veränderung kaum möglich ist, hat die Arbeit unserer Fraktion und des Stadtverbandes gezeigt, dass erfolgreiche politische Arbeit machbar ist."

(RP)
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