Viersen Viersens Landwirte wollen mehr Blühstreifen anlegen
Viersen · Die Ackerrandstreifen bieten insbesondere Bestäubern und Insekten ein vielfältiges Blütenangebot.
Viersens Landwirte wollen sich an den geplanten städtischen Aktivitäten zu Blühstreifen und Blumenwiesen mit eigenen Beiträgen beteiligen. Das teilten sie Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) jetzt bei einem gemeinsamen Frühstück der Viersener Mitglieder der Kreisbauernschaft mit.
Auf den sogenannten Biodiversitätsstreifen an Feldrändern sind chemische Pflanzenschutzmittel verboten. In Nettetal und Niederkrüchten haben Landwirte schon vor Jahren Blühstreifen an den Rändern ihrer Äcker angelegt. Die Stadt Viersen will in diesem Jahr ebenfalls auf städtischen Flächen mehr Blühwiesen anlegen.
Die Viersener Landwirte regten an, eine solche Aktion durch Informationsschilder an den jeweiligen Flächen zu begleiten. Damit sollen gleich zwei Probleme vermieden werden: Zum einen könne so verdeutlicht werden, warum es keine gute Idee ist, die Blumenwiesen und Blühstreifen dazu zu nutzen, sich einen Blumenstrauß für den Eigenbedarf zu pflücken. Zum anderen könne so verhindert werden, dass Anwohner die Flächen mit dem Rasenmäher bearbeiten, weil die Blüten Bienen anziehen, die als Störung empfunden werden.
Einmal im Jahr laden die Viersener Mitglieder der Kreisbauernschaft das Stadtoberhaupt zu einem gemeinsamen Frühstück ein. Dabei werden diverse Themen rund um die Landwirtschaft besprochen. Auch Viersens Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche nahm an dem Treffen teil. Dabei ging es auch um die Wirtschaftswege in Viersen. Die Vertreter der Landwirtschaft appellierten an die anderen Nutzer der Wirtschaftswege, bei Begegnungen mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen vorsichtig und rücksichtsvoll zu sein. Insbesondere Traktoren oder Maschinen mit Überbreite könnten nicht einfach in die Bankette ausweichen. Auch hätten die Bauern keineswegs an den Wochenenden nichts zu tun und könnten die Wege allein den wandernden und radelnden Menschen überlassen.
Mit Blick auf die Zukunft ihres Berufszweiges stellten die Vertreter der Landwirtschaft einen aus ihrer Sicht bedauerlichen Trend fest: Auf allen Ebenen werde der bäuerliche Familienbetrieb als Wunschbild dargestellt – die politischen Weichen dagegen würden anders gestellt.