Kreis Viersen Landratswahl: Herausforderer bringen sich in Stellung

SPD und Die Linke haben ihre Spitzenkandidaten am Wochenende jeweils mit 100 Prozent der Stimmen gewählt. Annalena Rönsberg und Christoph Saßen wollen eine zweite Amtszeit von Andreas Coenen verhindern.

 Annalena Rönsberg tritt für die SPD bei der Landratswahl am 13. September an.

Annalena Rönsberg tritt für die SPD bei der Landratswahl am 13. September an.

Foto: SPD

Annalena Rönsberg ist mit 100 Prozent der Stimmen zur SPD-Kandidatin für die Landratswahl am 13. September gewählt worden und kam auf Platz eins der Reserveliste. Und auch der Kandidat der Linken, Christoph Saßen, erhielt beim Wahlparteitag seiner Partei 100 Prozent der Stimmen für Listenplatz eins. Beide treten bei der Landratswahl an, um eine zweite Amtszeit von Landrat Andreas Coenen (CDU) zu verhindern.

Coenen ist zwar bereits von der Parteispitze nominiert, aber von den CDU-Mitgliedern noch nicht gewählt. Wegen der Kontaktbeschränkungen durch die Corona-Pandemie hatten die Christdemokraten ihren Parteitag zunächst abgesagt. Anders als bei der SPD gibt es bei der CDU im Kreis Viersen kein Delegierten-System; stattdessen dürfen alle rund 3000 Mitglieder den Kandidaten wählen – zu den entsprechenden Wahlparteitagen kamen in der Vergangenheit stets rund 300 Mitglieder. Das will Kreisgeschäftsführer Stephan Seidel auch trotz der Corona-Pandemie ermöglichen. Der Termin für die Kandidatenkür soll in der letzten Woche vor den Sommerferien stattfinden; noch läuft die Suche nach einer geeignet großen Halle. In der kommenden Woche soll da Klarheit herrschen.

In ihrer Bewerberrede hatte die 34-jährige Sozialdemokratin Annalena Rönsberg, die seit elf Jahren im Viersener Stadtrat sitzt und dreifache Mutter ist, den Landrat attackiert. „Vom Landrat habe ich weder Präsenz in Bezug auf die Corona-Krisensituation noch Verantwortung vernommen. Das finde ich den Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern gegenüber äußerst unsolidarisch, und auch die Bürgerinnen und Bürger sollten ein funktionierendes Krisenmanagement und ausreichende Kommunikation erwarten können“, sagte sie. Bestürzt habe sie die Freistellung der Dezernentin für Soziales, Gesundheit und Arbeit und Leiterin des Krisenstabs, Katarina Esser. „Zu den Gründen der Freistellung wollte sich der Landrat nicht weiter äußern“, so Rönsberg. An dieser Stelle komme der Landrat  in keinster Weise seiner Fürsorgepflicht nach, kritisierte Rönsberg. „Das zeugt nicht von Führungsqualität, und so geht man mit Mitarbeitern nicht um.“

Parteichef und Bundestagsmitglied Udo Schiefner wurde auf Platz zwei der Reserveliste gewählt, die Willicher Ratsfrau Mirjam Hufschmied auf Platz drei.

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