Corona im Kreis Viersen Landrat gegen „Bayerische Lösung“

Kreis Viersen · In Bayern darf sich nun jeder verdachtsunabhängig auf Corona testen lassen. Viersens Landrat und die Hausärzte im Kreis lehnen diese Lösung ab. Sie führe nur dazu, dass sich Menschen in falscher Sicherheit wiegen.

 Vergangene Woche war das mobile Corona-Diagnosezentrum zum vorerst letzten Mal im Einsatz. „Flächendeckende Tests wären selbst dann kaum zu bewältigen, wenn das Gesundheitsamt und die gesamte Ärzteschaft keine anderen Aufgaben als Corona-Tests erledigen würden“, sagt Landrat Andreas Coenen.

Vergangene Woche war das mobile Corona-Diagnosezentrum zum vorerst letzten Mal im Einsatz. „Flächendeckende Tests wären selbst dann kaum zu bewältigen, wenn das Gesundheitsamt und die gesamte Ärzteschaft keine anderen Aufgaben als Corona-Tests erledigen würden“, sagt Landrat Andreas Coenen.

Foto: RPO/Norbert Prümen (nop)

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat mit der Meldung überrascht, dass sich jeder Bürger des Freistaats gratis auf das Coronavirus testen lassen kann. Ausführen sollen diese Tests die Hausärzte. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) lehnt eine ähnliche Lösung für sein Bundesland bislang ab. Und auch Viersens Landrat Andreas Coenen (CDU) sieht die „Bayerische Lösung“ kritisch. „Der Kreis ist mit seiner Test-Strategie bisher sehr erfolgreich. Wir testen regelmäßig und breit in Einrichtungen, in denen sich Mitarbeiter oder Bewohner infiziert haben – sei es in Pflegeeinrichtungen oder in Flüchtlingsunterkünften.“ Dadurch könnten die Infektionsketten schnell unterbrochen werden. „Die Statistik gibt uns Recht: Wir haben seit Wochen keine Corona-Ausbrüche mehr in Pflegeheimen“, sagt Coenen. „Flächendeckende Tests an allen 300.000 Einwohnern im Kreis wären selbst dann kaum zu bewältigen, wenn das Gesundheitsamt und die gesamte Ärzteschaft keine anderen Aufgaben als Corona-Tests erledigen würden“, so der Landrat. „Flächendeckende Tests wären aber angesichts der niedrigen Infiziertenzahlen überhaupt nicht sinnvoll“, ist Coenen überzeugt. „Die Gefahr besteht, dass solche Tests ohne Anlass eine falsche Sicherheit vorgaukeln. Denn es handelt sich immer nur um eine Momentaufnahme.“ Im Grunde könne man sich schon auf dem Rückweg vom Test infizieren. Coenen: „Wichtiger, als sich in falscher Sicherheit zu wiegen, ist es, die Hygieneregeln weiter konsequent einzuhalten.“