Künstler-Stipendium Justyna Janetzek gewinnt Stipendium

Viersen · Das diesjährige Kunstgenerator-Stipendium geht an die 31-jährige Künstlerin Justyna Janetzek. Sie setzte sich gegen rund 60 Mitbewerber durch. Die Werke der Finalisten sind noch bis zum 9. September zu sehen

 Justyna Janetzek freute sich riesig über den Gewinn des Stipendiums. „Es ist fantastisch, ein Jahr ohne Sorgen zu leben“, sagt sie.

Justyna Janetzek freute sich riesig über den Gewinn des Stipendiums. „Es ist fantastisch, ein Jahr ohne Sorgen zu leben“, sagt sie.

Foto: Knappe, Jörg (jkn)

Die Jury hat sich entschieden, die neue Kunstgenerator-Stipendiatin steht fest: Ab Januar 2019 wird Justyna Janetzek für ein Jahr Wohnung sowie Atelier in der Alten Lateinschule beziehen, um sich in Viersen künstlerisch weiter zu entwickeln. Am Ende des Jahres erhält sie eine Ausstellung in der Städtischen Galerie im Park sowie begleitend dazu einen Katalog.

Unter dem Namen „Kunstgenerator“ vergeben die Stadt Viersen und das Versorgungsunternehmen NEW dieses bundesweit beworbene Kunststipendium. Sie wollen damit junge Künstler fördern. 60 Bewerberinnen und Bewerber gab es für das Stipendium in diesem Jahr, davon hatten sich fünf Künstler für die Endrunde qualifiziert. Eine Auswahl der Werke dieser fünf Finalisten ist noch bis Sonntag, 9. September, in der Städtischen Galerie im Park in Viersen zu sehen.

Justyna Janetzek, 1986 im polnischen Czarnowanz (Oppeln) geboren, überzeugte die Jury mit einer Stahlskulptur. In der diesjährigen Jury waren Professor Gereon Krebber (Professor für Bildhauerei im Orientierungsbereich der Kunstakademie Düsseldorf), Professor Maik Löbbert (Rektor der Kunstakademie Münster), Anette Kruszynski (Kuratorin der Kunstsammlung NRW K20/21), Brigitte Baggen (Leiterin der Kulturabteilung der Stadt Viersen) und Bärbel Wickerath von der NEW. Alle Mitglieder zeigten sich überzeugt vom „sicheren Raumgefühl“ der jungen Bildhauerin, berichteten sie. „Ihr gelingt eine Brechung der Ordnung, ohne ins Chaos zu führen“, erklärt Anette Kruszynski. Jury-Mitglied Maik Löbbert ergänzt: „Wir sahen in ihrer die überzeugendste Arbeit, sie hat auf die Proportionen des Raumes reagiert, ihre Arbeit ist genau auf den Raum zugeschnitten.“

Die Gewinnerin kann ihr Glück unmittelbar nach der Verkündung noch nicht fassen: „Ich bin so glücklich, das hätte ich nicht erwartet. Es war vom Gefühl her sehr eng, die Konkurrenz hat tolle Arbeiten gezeigt.“ Sie arbeite immer ortsbezogen und konzipiere direkt für einen Ort, erläutert Justyna Janetzek. Bei dieser Raumzeichnung habe sie eine Teilarbeit von „In Between“ genutzt, einer Arbeit, die bereits im Kunstverein Recklinghausen zu sehen war.

Einen Teil baute sie angelehnt an die Architektur um, bezog die Rundung des Raumes in der Städtischen Galerie mit ein. Insgesamt besteht die Installation aus 30 verschiedenen Teilen. „Die Besucher sollen durchgehen können und so Teil der Arbeit werden“, sagt die Künstlerin. Für ihre Zeit in Viersen nimmt sich die 31-jährige Künstlerin vor, viele Orte zu besuchen, um sich so mit der neuen Umgebung vertraut zu machen und eventuell draußen eine Arbeit zu realisieren. Die Aussicht, ein Jahr in Viersen wohnen und arbeiten zu können und gleichzeitig eine finanzielle Unterstützung zu erhalten, erscheint Justyna Janetzek noch unrealistisch: „Es ist fantastisch, ein Jahr ohne Sorgen zu leben.“

Die Künstlerin erhielt 2015 den Kunstförderpreis „Junge Positionen NRW“ und 2017 den Förderpreis „Henriettenglück“ in Recklinghausen. Besucherin Marita Trieb ist häufig in der Galerie, mag metallische Kunst und fühlt sich von Janetzeks Arbeit angesprochen. „Die Idee, junge Künstler auf diese Weise zu unterstützen, finde ich toll. Und das in einer kleinen Stadt wie Viersen“, sagt sie. Es sei spannend zu sehen, was in dem Jahr passiere, wenn die Künstler hier gearbeitet hätten: „Das ist immer breit gefächert und sehr interessant“, sagt Trieb.

(eva)
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