Kommunalpolitik in Niederkrüchten Krise bei der CDU - Auswirkungen sind noch unklar

Niederkrüchten · Am Freitag sind in Niederkrüchten gleich fünf Ratsherren aus der Fraktion und der Partei ausgetreten. Die Verwaltung prüft die Konsequenzen.

 Michael Tekolf ist einer der fünf CDU-Ratsherren, die am Freitag aus Fraktion und Partei ausgetreten sind.

Michael Tekolf ist einer der fünf CDU-Ratsherren, die am Freitag aus Fraktion und Partei ausgetreten sind.

Foto: CDU

Die fünf Niederkrüchtener CDU-Ratsmitglieder Martin Fackler, Michael Otto, Michael Tekolf, Klaus Walter und Paul-Gerd Wallrafen sind am Freitag aus der CDU sowie aus der CDU-Ratsfraktion ausgetreten. Alle fünf wollen ihre Mandate als direkt gewählte Mitglieder des Rates weiterhin wahrnehmen. Einer ersten Pressemitteilung nach wollen sie fraktionslos bleiben. Auf Nachfrage teilt Bürgermeister Kalle Wassong (parteilos) mit, dass die Gemeinde jetzt prüfen müsse, welche Konsequenzen der Austritt für die Besetzung der Ausschüsse haben werde. Oder für die Vertretung in den Gesellschaften. So sei Michael Tekolf Vertreter der CDU bei den Gemeindewerken. Die Besetzung der Ausschüsse müsse das Wahlergebnis widerspiegeln. Das habe sich jetzt verändert.

Beide Seiten, CDU-Vorstand wie Abtrünnige, haben zu den Gründen Stillschweigen vereinbart. Aber es scheint keinen Dissens über Sachthemen wie die Bäderfrage oder die Bürgerbegehren zu geben. Also liegen die Gründen eher im Atmosphärischen. Die CDU Niederkrüchten versucht sich in Schadensbegrenzung. Vorsitzender Reinhardt Lüger und Fraktionsvorsitzender Johannes Wahlenberg schreiben in einer ersten Stellungnahme: „Den Austritt der fünf Ratsmitglieder aus unserer aktuellen Ratsfraktion im Rat der Gemeinde Niederkrüchten bedauern wir sehr. Die CDU Niederkrüchten sieht sich auch weiterhin in der Verantwortung für die gesamte Gemeinde und für alle Bürgerinnen und Bürger, und natürlich auch für ihre Mitglieder. Deshalb werden wir  kurzfristig neue Wahlkreisbetreuer vorstellen.“ Die CDU-Fraktion werde ihre politische Sacharbeit für die Gemeinde und die Bürger fortsetzen: „Daran wird sich nichts ändern.“ Kreisvorsitzender Marcus Optendrenk bedauert den Austritt, zumal es Bemühungen gegeben habe, Kompromisse zu finden.

Am Montag wird die verkleinerte CDU-Fraktion zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammenkommen. Der Fraktionsvorstand muss neu gewählt werden. Die Ausgetretenen sind teilweise langjährige Mitglieder der CDU gewesen. Michael Tekolf war bis zur Mitgliederversammlung im Oktober stellvertretender Vorsitzender des Ortsvereins. Auch wurde Tekolf im Oktober 2020 zu einem der drei stellvertretenden Bürgermeister gewählt. Er selber und seine Mitstreiter gaben am Wochenende keine weitere Stellungnahme ab. Am Dienstag kommt der Haupt- und Finanzausschuss zusammen. Vier der sechs CDU-Mitglieder sind jetzt fraktionslos.

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