Kreis Viersen Kreis Viersen will Landesgartenschau 2026

Kreis Viersen · Die Veranstaltung soll nach 49 Jahren wieder an den Niederrhein. Darauf einigten sich acht der neun Kommunen des Kreises 2018. Seit Januar sind Fachleute unterwegs. Sie sollen bewerten, in welchem Ort die Chancen am besten stehen.

 Die Niersaue, hier an der Clörather Mühle, ist einer der möglichen Wettbewerbsbeiträge der Stadt Viersen.

Die Niersaue, hier an der Clörather Mühle, ist einer der möglichen Wettbewerbsbeiträge der Stadt Viersen.

Foto: Busch, Franz-Heinrich (bsen)/Busch, Franz Heinrich (bsen)

Mit den Niersauen und den Süchtelner Höhen als Zugpferde möchte die Viersener Stadtverwaltung die Landesgartenschau 2026 in die Kreisstadt holen. „Wir wollen uns bewerben, wir haben die Unterlagen abgegeben“, berichtete die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche jetzt den Mitgliedern des Ausschusses für Bauen, Umwelt und Klimaschutz. „Wir möchten eine Landesgartenschau vorschlagen, die Ökologie und Erholung verbindet“, sagte sie. Wege und Leben entlang der Niers sollen den einen Schwerpunkt bilden, sagte Fritzsche: „Wir haben den Niersverband als Partner gewinnen können.“ Die Süchtelner Höhen sollen mit Landschaftserlebnissen, märchenhafter Stimmung, Feen und Bergtrollen – aber auch der guten Verkehrsanbindung durch die Nähe zur Anschlussstelle an die Autobahn 61 punkten. „Jetzt müssen wir erst mal sehen, was die anderen Kommunen anbieten“, sagte Fritzsche.

Vor 49 Jahren richtete die Gemeinde Grefrath die erste Landesgartenschau in Deutschland aus. 2018 verständigten sich die Bürgermeister der Kommunen im Kreis Viersen mit Landrat Andreas Coenen (CDU) darauf, die Schau erneut an den Niederrhein holen zu wollen. Nur die Stadt Willich signalisierte bereits, nicht mitziehen zu wollen. Über die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) des Kreises Viersen hat die Kreisverwaltung eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben – Fachleute sollen nun bewerten, welche Chancen und Risiken eine Landesgartenschau für die Region mit sich bringen würde.

Die Studie soll Erkenntnisse darüber liefern, ob es im Kreisgebiet überhaupt geeignete Flächen gibt, welche davon am ehesten infrage käme oder ob sich mehrere Kommunen für die Bewerbung zusammenschließen. „Die Studie soll ausloten, was machbar ist“, sagt Roland Busch, Sprecher der WFG des Kreises. Dafür sei ein Jahr Zeit. Derzeit laufe die Begehung. „Landschaftsplaner sind unterwegs und schauen sich Flächen an“, sagt Busch. Mit einer Auswertung sei für den Herbst zu rechnen. „Dann kümmern wir uns um die Bewerbung und darum, wie es weitergehen kann“, so der Sprecher.

 Viersens zweiter Beitrag sind die Süchtelner Höhen.

Viersens zweiter Beitrag sind die Süchtelner Höhen.

Foto: Franz Heinrich Busch (bsen)/Busch, Franz Heinrich (bsen)

Die Stadt Nettetal hatte bereits im September Interesse an einer Teilnahme an der Landesgartenschau bekundet. Die Vertreter des Kreises für die Machbarkeitsstudie seien Ende Januar in der Seenstadt gewesen, um sich möglich Flächen und Bereiche anzuschauen, berichtet Bürgermeister Christian Wagner (CDU). Ins Rennen gehen wolle man mit dem ehemaligen Gelände der Firma Rötzel in Breyell. Einst war das Stahlunternehmen ein großer Arbeitgeber in Nettetal, heute liegt die Fläche zwischen Biether Straße im Norden, Josefstraße im Süden und den Bahngleisen brach. Zudem sei für die Bewerbung das Gebiet ab Breyeller See über Nettebruch, Windmühlenbruch und Ferkensbruch bis zum Ingenhovenpark und dem ehemaligen Pierburg-Gelände in Lobberich angedacht, berichtet Wagner: „Bereits für die Euroga 2002plus hat es dort Flächenmodellierungen gegeben. Darauf wollen wir aufbauen.“

 Die Gemeinde Schwalmtal setzt auf den Hariksee.

Die Gemeinde Schwalmtal setzt auf den Hariksee.

Foto: Busch/Franz-Heinrich Busch

Die Gemeinde Schwalmtal ist ebenfalls an einer Bewerbung für die Landesgartenschau interessiert. „Anfang Januar war ein Gutachter bei uns in der Gemeinde“, sagte Bernd Gather von der Gemeindeverwaltung. „Wir sind die touristischen Höhepunkte abgegangen, beispielsweise den Hariksee und die Lüttelforster Mühle.“ Man müsse abwarten, wie die Möglichkeiten seien. In Brüggen bestätigte Bürgermeister Frank Gellen (CDU) auf Anfrage unserer Redaktion zwar, dass auch dort großes Interesse bestehe und ebenfalls Vertreter des Kreises vor Ort waren. Womit die Gemeinde allerdings ins Rennen geht, ist ein großes Geheimnis. „Wir wollen unseren Leitzug für die Bewerbung noch nicht preisgeben“, so Gellen.

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