Sicherheitsauflagen statt Martinslieder Martinszüge fallen wegen Corona aus

Kreis Viersen · Sicherheitsabstand, kein Gesang, keine Blasmusik: So könnten die Martinszüge unter Corona-Bedingungen aussehen. Warum viele Vereine in diesem Jahr schweren Herzens auf das geliebte Brauchtumsfest verzichten.

 Der St.-Martinszug in Viersen-Dülken findet seit mehr als 150 Jahren statt. 2020 wird er wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Auch weitere Martinsvereine im Westkreis haben bereits Züge abgesagt.

Der St.-Martinszug in Viersen-Dülken findet seit mehr als 150 Jahren statt. 2020 wird er wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Auch weitere Martinsvereine im Westkreis haben bereits Züge abgesagt.

Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen)

Auch nach der jüngsten Änderung der Corona-Schutzverordnug wird es immer unwahrscheinlicher, dass große St.-Martinszüge im Westkreis stattfinden werden. „Es ist schade, aber das Risiko ist zu groß. Ein Hygienekonzept ist für uns kaum umzusetzen“, sagt Elvira Lankes, Vorsitzende des Brüggener St.-Martinsvereins. Die Aktiven packen jedes Jahr tausend Tüten, der Zug ist der größte in der Burggemeinde. Jetzt wird er zum ersten Mal ausfallen. Allein das Packen der Tüten wäre laut Lankes unter Corona-Bedingungen „schwer bis unmöglich“ gewesen: „Wir hätten dazu nicht wie sonst die Mensa der Gesamtschule nutzen können“, sagt sie. Zudem seien viele Tütenpacker und Martinssammler älter, würden deshalb zur Risikogruppe gehören. „Ohne sie hätten wir das alles gar nicht leisten können“, sagt die Vorsitzende. Auch beim Zug selbst würde es schwierig, die Menschen auf Abstand zu halten. Und: „Uns hätten die Freude und die Unbeschwertheit gefehlt.“