Schwalmtal Kreis kontrolliert Bäume und Straßen

Schwalmtal · Schwalmtal übergibt die Kontrollen an den Kreis. Die Verwaltung arbeitet an einem Konzept fürs Gemeinde-Grün

 Das Baumkataster Schwalmtals umfasst rund 4861 Einzelbäume. Meist handelt es sich um Laubbäume. Mehrere beieinander stehende Bäume werden als Baumgruppen oder waldartiger Bestand erfasst.

Das Baumkataster Schwalmtals umfasst rund 4861 Einzelbäume. Meist handelt es sich um Laubbäume. Mehrere beieinander stehende Bäume werden als Baumgruppen oder waldartiger Bestand erfasst.

Foto: Busch

Die Gemeinde Schwalmtal gibt die Kontrolle von Bäumen und Straßen ab März 2017 an den Kreis Viersen. Der Rat und der Kreistag hatten in letzten Sitzungen des Jahres grünes Licht für eine Zusammenarbeit gegeben.

Die Straßen in Schwalmtal waren in den vergangenen Jahren von Ingenieurbüros kontrolliert worden, die die Gemeinde damit beauftragt hatte. Die Leistung war für drei Jahre ausgeschrieben, dann um anderthalb Jahre verlängert worden. Von 2008 bis 2011 zahlte die Gemeinde für die Straßenkontrolle 12.500 Euro pro Jahr, aktuell liegen die Kosten bei 9800 Euro im Jahr. Nun hätte man die Leistung neu ausschreiben müssen. Hier rechnete die Verwaltung damit, dass durch höhere Honorare und mehr Aufwand bei Erfassung und Dokumentation der Straßenschäden bis zu 15.000 Euro im Jahr fällig würden.

Im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit kontaktierte die Gemeindeverwaltung die Kreisverwaltung. Die bot an, die Straßenkontrollen für Schwalmtal zu übernehmen, zunächst für ein halbes Jahr. Für den Zeitraum von September 2016 bis Februar 2017 erhielt der Kreis dafür pauschal 5000 Euro. Für die künftige Kooperation rechnet die Gemeindeverwaltung damit, jährlich 10.000 Euro zu zahlen.

Bei den Baumkontrollen wird es nicht günstiger, doch der Aufwand für die Verwaltung wird geringer. Die Gemeinde hatte den gesetzlichen Vorgaben zur Verkehrssicherungspflicht entsprechend 2013 ein Baumkataster erstellt, in dem der Zustand der Bäume im Gemeindegebiet festgehalten wurde. Regelmäßig muss die Gemeinde prüfen, ob ihre Bäume sicher stehen. Personal dafür hat Schwalmtal nicht, daher wurden auch die Baumkontrollen für die Jahre 2014 und 2015 ausgeschrieben und vergeben. 2014 zahlte Schwalmtal dafür 28.500 Euro, 2015 waren es 32.500 Euro.

Doch das Ergebnis habe sich "bisher als äußerst problematisch" erwiesen, erläuterte Planungsamtsleiter Bernd Gather in seiner Vorlage zur Sitzung des Ausschusses für Planung, Umwelt und Verkehr. Denn die Zahl und die Qualität der sich aus den Kontrollen als erforderlich ergebenden Maßnahmen sei sehr unterschiedlich ausgefallen. Auch der Aufwand zur Einarbeitung der Kontrolleure sei erheblich gewesen. Der Kreis bot nun an, auch die Baumkontrolle zu übernehmen. Der Baubetriebshof des Kreises hat eigene Baumkontrolleure, die nach den gesetzlichen Richtlinien die Bäume regelmäßig kontrollieren. Für die Baumkontrollen rechnet die Gemeinde mit 30.000 Euro im Jahr.

Grundsätzlich seien mehr Bäume in Schwalmtal Wunsch der Politik, erklärt Bernd Gather. Daher gilt für Baumpflanzungen in der Gemeinde der Faktor 1,2: "Müssen fünf Bäume gefällt werden, setzen wir sechs neue." Wie man mit Ersatzpflanzungen in Schwalmtal allerdings künftig umgeht, darüber wird im Februar gesprochen. Die Verwaltung erarbeitet gerade ein Konzept dazu, das sie der Politik in der Sitzung des Ausschusses am 8. Februar vorlegen will. Natürlich wolle die Gemeinde im besten Fall dort wieder einen Baum pflanzen, wo ein alter gefällt werden musste. Doch nicht immer sei das möglich, so Gather - zum Beispiel dann nicht, wenn Wurzeln Leitungen gefährden könnten oder an Kreuzungen die Sicht nehmen. In ihrem Konzept will die Verwaltung auch Vorschläge zur Pflege der Pflanzbeete machen.

Diese werden von Bauhofmitarbeitern, von externen Firmen oder von Privatleuten gepflegt, die eine Patenschaft übernommen haben. Wer sich für eine Patenschaft interessiert, wird gebeten, die Gemeindeverwaltung zu informieren, "dann müssen wir die Pflege nicht ausschreiben", sagt Gather. Seine Erfahrung: Wo Nachbarn sich kümmern, sehen die Beete meist sehr gepflegt aus. Denn wöchentliches Unkrautzupfen könne der Bauhof schlicht nicht leisten.

(RP)
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