Schwalmtal Kredit für Kunstrasen in Amern bewilligt

Schwalmtal · Bei der Jahreshauptversammlung der VSF-Fußballer hatte Vorsitzender Ulrich Fiedler gute Nachrichten. Die NRW-Bank stellt 300.000 Euro für den Umbau des Rösler-Stadions zur Verfügung. Der Rest soll über Spenden finanziert werden

 Ingolf Ropohl (l.), stellvertretender Vorsitzender der VSF Amern. Ulrich Fiedler (Mitte), Vorsitzender, und Architekt Georg Schlate mit einem Plan der anvisierten Umbaumaßnahmen im Rösler-Stadion.

Ingolf Ropohl (l.), stellvertretender Vorsitzender der VSF Amern. Ulrich Fiedler (Mitte), Vorsitzender, und Architekt Georg Schlate mit einem Plan der anvisierten Umbaumaßnahmen im Rösler-Stadion.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Die Vorbereitung in der kürzlich beendeten Winterpause hat es noch einmal deutlich vor Augen geführt. Wollen die Fußballer der VSF Amern auf Dauer konkurrenzfähig bleiben, brauchen sie einen Kunstrasenplatz. Denn während etwa die Landesliga-Konkurrenz fleißig trainierte, durften die Amerner zeitweise weder auf dem Feld im Rösler-Stadion noch auf dem Ausweichplatz am Happelter üben. Zweimal musste sogar das Meisterschaftsspiel gegen den SV Sonsbeck abgesagt werden und sorgte für Termindruck. Jetzt sind die VSF ihrem schon lange gehegten Traum vom Kunstrasen einen entscheidenden Schritt näher gekommen. Wie Ulrich Fiedler, Vorsitzender des Gesamtvereins, bei der Jahreshauptversammlung der Fußballer verkündete, hat die NRW-Bank ihre Zusage für einen Kredit von 300.000 Euro gegeben.

Doch es ist nicht alleine die sportliche Wettbewerbsfähigkeit, weshalb sich die Amerner in Sachen Kunstrasen so ins Zeug legen. Für sie ist es eine Frage der Überlebensfähigkeit des Vereins. Denn die anderen Schwalmtaler Fußballvereine Fortuna Dilkrath und SC Waldniel verfügen schon über ein künstliches Geläuf und üben damit zum Beispiel eine deutliche größere Anziehungskraft auf Nachwuchskicker aus. Die einst blühende Jugend-Abteilung der VSF weist aktuell nur noch magere sechs Mannschaften auf. "Uns ist klar, dass ein Kunstrasen alleine nicht reicht. Wir müssen uns ganz neu aufstellen und Konzepte entwickeln. Aber ein Kunstrasen ist eine entscheidende Grundlage für eine positive Zukunft ", betont Fiedler. Und schon ziemlich bald, nachdem die Amerner damit begonnen hatten, sich mit der Umsetzung der Kunstrasenpläne zu beschäftigen, war klar, dass sie auf sich alleine gestellt sind. "Wir haben bei Bürgermeister und Kämmerer vorgesprochen, es sind keine Mittel vorhanden", erklärt Fiedler. Wobei die Situation bei den VSF ohnehin eine besondere ist. Sie sind Eigentümer des Rösler-Stadions und daher für Modernisierungen im Rösler-Stadion verantwortlich.

Im Zuge des angedachten Umbaus soll das Kunstrasenspielfeld mit einer Größe von 96 mal 64 Metern so angelegt werden, dass es auf dem kleinen Aschenplatz vor Umkleidekabinen und Vereinsheim anfängt und ungefähr bis zur Mittellinie des aktuellen Rasenplatzes reicht. Dahinter soll die Rasenfläche etwa für Jugendspiele erhalten bleiben. Zum Vereinsheim hin entsteht ein Fangzaun, eine Flutlichtanlage wird gebaut und ein Großteil der Fläche um den Platz gepflastert. Hinzu kommt eine 120 Meter lange Tartanbahn mit anschließender Sprunggrube für den Schulsport. Für das alles hat der von den Amernern beauftragte Architekt Georg Schlate Baukosten von 600.000 Euro errechnet. Das bedeutet, dass die VSF abgesehen von Kredit und Eigenkapital hauptsächlich aus dem Verkauf des Platzes am Happelter noch rund 250.000 Euro aufbringen müssen. Dabei wird hauptsächlich auf Spenden gesetzt. Ende März wird ein Spendenportal online gehen, über das sich Interessenten Patenschaften für einzelne oder mehrere Quadratmeter sichern können. Die Namen werden dann auf einer Sponsorentafel verewigt, die im Stadion aufgestellt wird. Ein Abschnitt kostet 50 Euro, bei 6000 Quadratmetern würden im Idealfall 300.000 Euro zusammenkommen. "Nach den bisherigen Reaktionen aus dem Umfeld bin ich sehr zuversichtlich, dass wir alles loswerden", sagt Ulrich Fiedler. Als Plan B könnten sich die VSF aber auch vorstellen, die Namensrechte an ihrem Stadion an einen Großsponsor zu verkaufen.

Läuft alles wie gewünscht, soll der erste Spatenstich Ende Juli nach dem traditionellen Sommercup erfolgen. Für die Fertigstellung werden je nach Witterung zwischen zwei und drei Monate veranschlagt. In der Bauphase sollen alle Meisterschaftsspieler am Happelter ausgetragen werden. Es gibt also noch viel zu tun, doch Ulrich Fiedler setzt voll auf den Zusammenhalt im Verein: "Es ist schon toll, mit wie viel Engagement alle ehrenamtlich mitmachen. Das ist unsere Stärke in Amern."

(RP)
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