Krankenhaus in Viersen Schüler leiten Krankenhaus-Station

Viersen · In einem Teilbereich am Krankenhaus St. Irmgardis in Viersen-Süchteln hatten Pflege-Azubis jetzt für zwei Wochen die Verantwortung.

 Zusammen gehen Maximilian Becker (l.), Sara-Jane Ripkens (m.) und Jill Westerweck (r.) die richtige Handhabung der Aufstehhilfe an der Patientin Dorothea Dickmeis durch.

Zusammen gehen Maximilian Becker (l.), Sara-Jane Ripkens (m.) und Jill Westerweck (r.) die richtige Handhabung der Aufstehhilfe an der Patientin Dorothea Dickmeis durch.

Foto: St. Irmgardis-Krankenhaus

Drei Auszubildende zur Pflegefachkraft haben für rund zwei Wochen einen Teil der chirurgischen Pflegestation am Krankenhaus St. Irmgardis in Viersen-Süchteln geleitet. Ziel dieses Projektes soll es sein, die Selbstständigkeit, das Selbstvertrauen und das Verantwortungsbewusstsein der Azubis zu stärken: „Sie können in dieser Zeit praktische Erfahrungen über die Abläufe auf einer Station sammeln. Außerdem lernen sie Neues zum Zeitmanagement, der Organisation und Planung sowie Durchsetzungsvermögen“, erläutert Praxisanleiterin Anja Amft. „So erhalten sie eine Vorstellung davon, was später einmal auf sie zukommt.“

Seit mehr als 20 Jahren ist es, wie Krankenhaus-Sprecherin Sigrid Baum informiert, fester Bestandteil im Ausbildungsplan der Klinik, dass Azubis vorübergehend eine Station übernehmen. „Schüler leiten eine Station“ heißt das Projekt, bei dem einmal jährlich Azubis und examinierte Pflegekräfte auf einer Station die Rollen tauschen.

Während der Projektwochen sollen die künftigen Pflegefachkräfte auf der Station eigenverantwortlich alle  Pflegedienst-Aufgaben übernehmen. Dazu gehören die Aufnahme und Entlassung von Patienten, Visiten gemeinsam mit Ärzten sowie die Dokumentation der Pflege. „Darüber hinaus gestalten sie die Dienstpläne, bestellen Medikamente und Medizinprodukte und sind einfach für die Patienten da – fürsorglich und kompetent“, ergänzt Amft. „Die Auszubildenden können bei diesem Projekt zeigen, was an fachlicher und sozialer Kompetenz in ihnen steckt. Dabei ist es wichtig, dass sie im Team arbeiten.“

Jill Westerweck, Sara-Jane Ripkens und Maximilian Becker hatten nun für rund zwei Wochen die Leitung eines Teilbereichs der chirurgischen Pflegestation übernommen. Sie sind Azubis des dritten Lehrjahres. Das Pflegepersonal der Station, Ärzte, Stationsleitung, Praxisanleitern: „Sie alle stehen als Experten im Hintergrund bereit, wenn wir Fragen haben oder irgendwo unsicher sind“, sagt Jill Westerweck. „Am Anfang der Projektwoche waren wir echt überfordert“, berichtet Sara-Jane Ripkens. „Wir haben von jetzt auf gleich die Aufgaben einer examinierten Kraft übernommen – und das in vollem Ausmaß. Dass Pflege im Allgemeinen mehr ist, als nur pflegen – das haben wir sehr deutlich gemerkt.“ Maximilian Becker ergänzt: „Die Verantwortung für unsere eigenen Patienten zu tragen, war am Anfang schon sehr angsteinflößend. Doch nach ein paar Tagen waren wir gut eingespielt. Wir sind alle total aufgeschlossen und haben in der Zeit unsere Leitlinie gefunden.“ Ihr Fazit: „Wir haben uns in den zwei Wochen echt entwickelt. Jetzt verstehen wir Zusammenhänge besser und können uns leichter in die Kollegen hineinversetzen.“

(naf)
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