Viersen Krankenhaus im Dornröschenschlaf

Viersen · Ein Seniorenhaus, 20 barrierefreie Wohneinheiten und eine Schule für Pflegekräfte sollen das ehemalige Krankenhausgebäude mit neuem Leben füllen. Bei einem Info-Abend standen die Geschäftsführer des AKH Rede und Antwort

 Seit Anfang 2016 liegt der Gebäudekomplex von St. Cornelius brach. Die Krankenhausversorgung erfolgt zentral über das AKH am Hoserkirchweg.

Seit Anfang 2016 liegt der Gebäudekomplex von St. Cornelius brach. Die Krankenhausversorgung erfolgt zentral über das AKH am Hoserkirchweg.

Foto: paka

Wirtschaftliche Faktoren waren ausschlaggebend, als vor zwei Jahren die Schließung des Dülkener St.-Cornelius-Krankenhauses beschlossen wurde. Seitdem erfolgt die Krankenhausversorgung über das Allgemeine Krankenhaus (AKH) in Viersen. Der Gebäudekomplex in Dülken liegt brach - bis auf einen Teilbereich, in dem sich die Abteilung der Zentral-Sterilisation befindet. Auch eine Nutzung durch die Stadt als Unterkunft für Flüchtlinge kam nicht zum Tragen, als die Zahl der schutzsuchenden Menschen im Jahr 2016 deutlich sank.

Das Gebäude scheint in eine Art Dornröschenschlaf verfallen zu sein. Anwohner fragen sich, was mit dem alten Krankenhaus geschieht. Politisch waren sich damals alle Fraktionen einig, dass eine neue Nutzung des Gebäudes zügig erfolgen sollte.

Die Planungen laufen im Hintergrund, so der Tenor einer Info-Veranstaltung vorgestern Abend, die CDU-Ratsherr und stellvertretender Fraktionsvorsitzender Thomas Gütgens organisiert hatte. "Durch die vielen Nachfragen aus der Bürgerschaft habe ich zu der Frage-und-Antwort-Runde ins Jugendzentrum Alo an der Primusschule eingeladen", so Gütgens. Dazu hatte er auch die Verantwortlichen der AKH GmbH gebeten, den Stand der Planungen zu erläutern. Kim-Holger Kreft und Thomas Axer, Geschäftsführer der AKH GmbH, standen rund 50 Interessierten Rede und Antwort. "Solch detaillierte Planungen brauchen Zeit", sagte Kim-Holger Kreft. Er führte weiter aus: "Es müssen Bestandspläne angefertigt und das gesamte Bestandswissen rund um das in die Jahre gekommene Gebäude sowie juristische Rahmenbedingungen berücksichtig werden." Geplant sei, das Seniorenhaus in das Hospitalgebäude zu verlagern. "Dies ist wirtschaftlich günstiger, als eine Komplettsanierung des Seniorenhauses", fügte Thomas Axer hinzu.

Was aber geschieht mit dem Seniorenhaus? Das war eine Frage aus dem Publikum. Nach einem Beschluss des Verwaltungsrats der AKH GmbH sollen dort 20 seniorengerechte, geförderte Wohnungen entstehen, die ohne Pflegedienst-Versorgung geplant seien. Bedenken der in dem Gebäude wohnenden Mieter versuchte Kreft zu zerstreuen: "Diese Wohnungen bleiben. Sie müssen nicht wegziehen."

Das Nutzungs- und Umbaukonzept des Hospitals werde in drei Bereiche unterteilt: ein Seniorenbereich, 20 Wohneinheiten sowie eine Schule für Pflegefachkräfte. "Wir arbeiten an dem Konzept ,Jung trifft Alt' und möchten mit der neuen Nutzung eine zentrale Anlaufstelle für alle Dülkener bieten", so Kreft. "Hier sollen sich Menschen treffen können, eine Cafeteria und eine Kantine sollen für alle nutzbar sein."

Ideen aus der Bürgerschaft seien willkommen. So wie die Anregung eines Bürgers, ein Ärztehaus einzugliedern. Zu Beschwerden über die ungepflegte Außenanlage des Krankenhauses nahm Kreft ebenfalls Stellung: "Ein externer Gartenbaubetrieb ist mit der Pflege beauftragt. Doch durch die Witterung ist es zu einem erhöhten Pflanzenbewuchs gekommen. Wir haben die Wiederherstellung des Umfeldes auf der Agenda und werden zügig für eine Verbesserung sorgen."

Ratsfrau Manuela Krienen, Vorsitzende CDU Dülken, referierte im Anschluss der Frage-Runde über die Entwicklung der Dülkener Innenstadt. Beide Ratsleute beantworteten Fragen der Besucher. Zur Frage, was am Ransberg geplant sei, teilte Thomas Gütgens mit, dass dort ein Dialysezentrum sowie das neue Kreisarchiv entstehen.

(paka)
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