Niederkrüchten Freibad: Kosten für Nutzung prüfen

Niederkrüchten · Könnte des Freibad in Niederkrüchten vor der endgültigen Entscheidung in der Bäder-Frage nochmal geöffnet werden? Um diese Frage zu beantworten, sollen jetzt zunächst die dafür notwendigen Ausgaben ermittelt werden.

 Um das Freibad Niederkrüchten auch nur kurzfristig in Betrieb zu nehmen, müsste die Gemeinde einen sechsstelligen Betrag investieren.

Um das Freibad Niederkrüchten auch nur kurzfristig in Betrieb zu nehmen, müsste die Gemeinde einen sechsstelligen Betrag investieren.

Foto: Knappe, Jörg (jkn)

Die Zukunft der Bäderlandschaft in der Gemeinde Niederkrüchten wird sich in diesem Jahr klären. Zwei Szenarien stehen im Raum. Erstens: ein interkommunales Bad mit der Gemeinde Brüggen auf dem Gelände der ehemaligen Ziegelei Brimges an der B221. Zweitens: eine Sanierung des Niederkrüchtener Freibades samt neuer Technik, Duschen und Umkleiden inklusive der Errichtung eines integrierten, ganzjährig nutzbaren Hallenbades (Kombibad).

Für Variante zwei läuft gerade eine Machbarkeitsstudie. Sie soll noch vor den Sommerferien vorgestellt werden. Die Realisierbarkeit des interkommunalen Bades klopft eine gemeindeübergreifende Bäderkommission mit Rats- und Verwaltungsvertretern aus Brüggen und Niederkrüchten ab. Die Kommission hat inzwischen zweimal getagt. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende dieses Jahres eine Empfehlung vorzulegen. Auf deren Grundlage soll die Politik entscheiden.

Wie es in Zukunft weitergeht, dürfte also in einigen Monaten feststehen. Doch was ist mit der Gegenwart? Der Gemeinderat hatte im Februar 2019 beschlossen, das seit dem Frühjahr 2018 wegen gravierender Sicherheits- und Hygienemängel geschlossene Freibad auch in diesem Jahr und „bis auf Weiteres“ nicht in Betrieb zu nehmen. Das dürfte mindestens zwei weitere Freibad-lose Sommer bedeuten.

Die Mitglieder im Hauptausschuss diskutierten nun über einen Antrag der Grünen, das Freibad zum Mai 2020 wieder zu öffnen und mit den dafür nötigen Arbeiten im kommenden Sommer zu beginnen. Die Grünen weisen in ihrem Antrag darauf hin, dass bis zur Fertigstellung eines interkommunalen Bades fünf bis acht Jahre vergehen werden und dass die Arbeiten für ein Kombibad am bisherigen Freibad-Standort wohl frühestens Ende 2021 starten könnten. Daher sei zur Überbrückung eine temporäre Wiederinbetriebnahme des Freibades für die Sommersaisons 2020 und 2021 sinnvoll. Im Ausschuss fanden die Grünen mit diesem Vorstoß jedoch kaum Unterstützer.

In einer groben Schätzung hatte die Gemeindeverwaltung die Kosten für die allernötigsten Sanierungsmaßnahmen, die für eine Wiedereröffnung zu begleichen wären, vor zwei Jahren auf rund 185.000 Euro beziffert. Lars Gumbel (FDP) hielt das für „deutlich zu niedrig gegriffen“. Wilhelm Mankau (SPD) erinnerte daran, dass die Gemeinde das ebenfalls marode Hallenbad in Elmpt zumindest notdürftig ertüchtigt und wieder in Betrieb genommen habe, um ihre Pflichten beim  Schulschwimmen zu erfüllen. Eine Wiedereröffnung des Freibades vor der endgültigen Entscheidung in der Bäderfrage lehnte Mankau daher auch mit Blick auf die Kosten ab. „Wir gehen treuhänderisch mit öffentlichen Geldern um“, betonte er. So wurde der Antrag der Bündnisgrünen auf kurzfristige Wiederinbetriebnahme mit 14 zu drei Stimmen abgelehnt.

Eine Mehrheit von elf zu sechs Stimmen fand ein Kompromiss der Gemeindeverwaltung. Danach soll zunächst ein Sanierungskonzept samt Kostenermittlung, die für die  Sanierungsmaßnahmen für eine kurzfristige Wiedereröffnung nötig sind, erstellt werden. Dem schlossen sich CDU, Grüne, CWG und Linke an. SPD und FDP lehnten den Vorschlag ab.   

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort