Viersen Kooperation für den Pflege-Nachwuchs

Viersen · Die Viersener Krankenhäuser haben gestern eine Zusammenarbeit mit dem Berufskolleg unterzeichnet. Schüler sollen die berufliche Praxis im Pflegeberuf näher kennenlernen. Die Einrichtungen erhoffen sich neue Nachwuchskräfte.

 Unterzeichneten die Kooperationsvereinbarung: (v.l.) Gisela Werner, Holger Kreft, Monika Siefert und Martina Oosterkamp. Im Hintergrund: (v.l.) Marianne Fervers, Veronika Kreuzer, Ulrike Langer, Ilona Thelen und Michael Guse.

Unterzeichneten die Kooperationsvereinbarung: (v.l.) Gisela Werner, Holger Kreft, Monika Siefert und Martina Oosterkamp. Im Hintergrund: (v.l.) Marianne Fervers, Veronika Kreuzer, Ulrike Langer, Ilona Thelen und Michael Guse.

Foto: Busch

Krankenhäuser brauchen Pflegepersonal und Schüler brauchen eine Berufsperspektive. Mit dieser einfachen Gleichung lässt sich die Kooperation beschreiben, die gestern in Raum A206 des Berufskollegs unterzeichnet wurde. Die Wirtschaftsförderung der Stadt hat das Allgemeine Krankenhaus Viersen (AKH), das St.-Irmgardis-Krankenhaus und das St.-Cornelius-Seniorenhaus an einen Tisch gebracht, um zusammen mit dem Berufskolleg etwas für den Pflege-Nachwuchs zu tun.

In Zukunft wollen sie den Schülern des Berufskollegs mit Schwerpunkt Gesundheit und Soziales die Möglichkeit bieten, die Unterrichtstheorie in den Krankenhäusern oder den Pflegeeinrichtungen mit ersten beruflichen Praxiserfahrungen zu festigen. Gleichzeitig erhoffen sich die Einrichtungen durch die Zusammenarbeit, Nachwuchskräfte zu gewinnen — Stichworte: Fachkräftemangel und demographischer Wandel. "Viersen wird nicht verschont bleiben von Problemen wie den Fachkräftemangel.", sagte Monika Siefert, Pflegedirektorin vom St.-Irmgardis-Krankenhaus gestern.

"Unser Ziel ist es, Schüler des Berufskollegs an unser Haus zu binden", berichtete Ulrike Langer von der Pflegeschule des AKH gestern bei der Vertragsunterzeichnung. Auch Holger Kreft, Geschäftsführer des Allgemeinen Krankenhauses Viersen, erhofft sich durch die Partnerschaft, lokalen Nachwuchs für den Pflegeberuf zu gewinnen. "Gerade das AKH ist im Personalbereich traditionell immer sehr kommunal geprägt", sagte er. Das solle auch in Zukunft nach Möglichkeit so bleiben.

Für die Einrichtungen scheinen die Vorteile klar, aber was haben die Schüler davon? "Unser Anliegen ist, dass wir den Schülern wohnortnah eine gute berufliche Perspektive mit nachweisbarem Arbeitsplatzangebot bieten möchten", erklärte Schulleiterin Gisela Werner. Veronika Kreuzer von der Wirtschaftsförderung ergänzte: "Wir haben in Viersen tolle Unternehmen, deswegen ist es wichtig, die jungen Leute hier zu behalten." 50 Schüler bereiten sich derzeit im Fachbereich Gesundheit auf einen Beruf vor. Einige von ihnen haben offenbar noch keine genaue Vorstellung von dem, was sie erwartet — das soll sich mit der Kooperation ändern. "Im Pflegeberuf kommen die Angestellten mit dem Tod in Berührung, es geht um sehr engen menschlichen Kontakt. Das ist etwas, das sich Schüler so oft nicht vorstellen können", weiß Ilona Thelen vom AKH aus Erfahrung zu berichten. Deshalb wollen sie den Nachwuchs behutsam an den Pflegeberuf heranführen. Spätestens, wenn die Schüler nach zwei Jahren die schulische Fachhochschulreife erreicht haben, sollen sie die Frage, ob der Gesundheitsbereich etwas für sie ist, beantworten können. FRAGE DES TAGES

(RP)
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