Konzert in Viersen Publikum feiert Thees Uhlmann am Hohen Busch
Viersen · Am Samstagabend spielte Thees Uhlmann am Hohen Busch in Viersen. Mit seiner Musik hielt er die knapp 500 Zuhörer in Bewegung. Nebenbei ging es auch Mal um Fußball.
Ganz schön hart, wenn der FC St. Pauli spielt und ein großer Fan auf der Bühne stehen und ein Konzert geben muss. „So,“ kündigte der Indie-Deutsch-Rocker Thees Uhlmann am Samstagabend auf der städtischen Sommerbühne in Viersen zu Beginn seines Konzerts an: „Das Konzert dauert jetzt noch 25 Minuten und dann habe ich für uns eine Sportsbar gemietet. Die besten Songs sind dann eh gespielt. Ist ja viel Füllmaterial dabei.“
Reines Wunschdenken eines Pauli-Fans: Am Ende spielte Uhlmann mit seiner Band knapp zwei Stunden ohne Pausenunterbrechung bei bester Laune aller Beteiligten. Allerdings nicht, ohne einen der knapp 500 Besucher des Konzerts zum „Fußball-Live-Ticker“ zu ernennen, der ihn per Handzeichen über den Spielstand auf dem Laufenden halten sollte.
Was Thees Uhlmann ausgesprochen gut kann, ist natürlich texten, singen und mit seiner Musik 500 Leute in Bewegung halten. 500 Leute jeden Alters im Übrigen. Auf dem Hohen Busch waren die Jüngsten mit ihren geräuschreduzierenden Kopfhörern auf den Ohren dabei, ihre Eltern natürlich und viele junge Erwachsene, aber auch die in Würden Ergrauten erfreuten sich sichtbar an der Musik. Was Uhlmann noch gut kann: Er kann eine Verbindung zu seinen Zuhörern aufbauen und halten. Sieht da ein Mädchen auf den Schultern ihres Vaters und erzählt gleich eine Geschichte, die er mit seiner Tochter erlebt hat, entdeckt dort das Metallica-T-Shirt einer Besucherin und verspricht ihr ein Uhlmann-und-Band-Shirt. Davon wurden im Verlauf des Abends übrigens so einige verschenkt.
„Viersen, Ihr seht super aus. Ich liebe das hier“. Und auch wenn Uhlmann das am Dienstag in Feldkirch, am Mittwoch in Würzburg und an jedem Ort in leichter Variation so sagen wird: Die Viersener Konzertbesucher feierten ihn dafür. Ihn und seine Band, das sind der Österreicher Max Perner, Schlagzeug, Simon Frontzek, Keyboards, der Sänger, Gitarrist und Keyboarder Rudi Maier, der Schotte Martin Kelly, Gitarre, der aus Belgien stammende Nitzan Hoffmann, Gitarre und Hubert Steiner, Bass.
Die Konzertbesucher feierten Uhlmann und seine Band natürlich auch wegen seiner Lieder. Kaum einer war da, der nicht textsicher mitsingen konnte. Songs wie „Ich bin der Fahrer, der die Frauen nach Hip-Hop-Videodrehs nach Hause fährt“, „Was wird aus Hannover, wenn die Scorpions nicht mehr sind“ oder „Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf“ sind ja schon aufgrund ihrer lyrischen Titel hinreißend.
In seinen Liedern denkt der Singer-Songwriter über Leben und Sterben und alles nach, was dazwischen liegt. Eindrücklich wendete er sich vor dem Song „Avicii“, der den Tod des schwedischen Sängers behandelt, an seine Zuhörer: „Wenn es Euch schlecht geht, ruft einen Freund an. Wenn es länger dauert, geht zum Psychologen. Bleibt am Leben!“
Am Ende dankte Uhlmann den Gästen für ihr Kommen und den Veranstaltern: „Vielen Dank an alle, die so etwas in einer kleinen Stadt auf die Bühne bringen.“