Kurzkritik Begeisterndes Konzert in Lüttelbracht

Brüggen · Das Ehepaar Kai Scholdybajew (Tenor) und Indira Farabi (Piano) erhielt viel Beifall.

 Kai Scholdybajew sang in der Lüttelbrachter Kirche.

Kai Scholdybajew sang in der Lüttelbrachter Kirche.

Foto: Venn, J. (jven)/Venn, Jürgen (jven)

Eine fast familiäre Atmosphäre herrschte in der komplett gefüllten Kirche von Lüttelbracht beim Konzert von Kai Scholdybajew und Indira Farabi. Der aus Kasachstan stammende Tenor, der seit vielen Jahren das Solisten-Ensemble der Vereinigten Bühnen Krefeld-Mönchengladbach bereichert, und seine in der Pianistenklasse der Musikhochschule Düsseldorf lehrende Ehefrau sind ein eingespieltes und äußerst sympathisches Team.

Das mit Legatokultur gestaltete „Ave Maria“ von Giulio Caccini – als Gedenken an die Gottesmutter – stand am Beginn des bunten Programms. „In mir klingt ein Lied“ (eine mit einschmeichelndem Text versehene Etüde von Frédéric Chopin) sang Schlodybajew mit derselben Inbrunst wie „Dein ist mein ganzes Herz“ aus „Land des Lächelns“, das der Sänger anlässlich des Weltfrauentages dem immer noch nicht gleichberechtigten Geschlecht widmete. Indira Farabi überzeugte nicht nur als wendige, immer aufmerksame Begleiterin am Flügel – sie zeigte ihr erlesenes pianistisches Können auch solistisch mit dem „Kanon“ von Johann Pachelbel und der spritzig servierten Ouvertüre zur Operette „Die Fledermaus“. In der Operette fühlte sich auch der Tenor sehr wohl, und bei neapolitanischen Liedern war er vollends in seinem Element. Manchmal schien der akustisch angenehme Raum das gerne verwandte Fortissimo des Sängers kaum noch zu fassen, doch das Publikum reagierte begeistert, klatschte und schunkelte mit.

Am Schluss war man sich einig – das war nicht der letzte Auftritt dieses Künstlerehepaares in Lüttelbracht.

(oeh)
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