Kreis Viersen Konkurrieren um das Tannenbaum-Geschäft

Kreis Viersen · Händler versuchen, den Verkauf zum Event zu machen. Experten sagen, was man beim Kauf von Weihnachtsbäumen beachten sollte

 Hannes Heimendahl freut sich, dass immer wieder viele Familien den Weg zu seinem Gutshof finden, um einen Weihnachtsbaum zu kaufen.

Hannes Heimendahl freut sich, dass immer wieder viele Familien den Weg zu seinem Gutshof finden, um einen Weihnachtsbaum zu kaufen.

Foto: Kaiser

Wie in jedem Jahr vor dem Fest beginnt jetzt so langsam der Run auf die Weihnachtsbäume. Vor allem am vierten Advents-Wochenende wird auf den Plantagen oder in den Innenhöfen der landwirtschaftlichen Betriebe einiges los sein. Für Kreislandwirt Paul-Christian Küskens kommt bei der Auswahl des Baumes nur die Nordmanntanne infrage: "Sie nadelt nicht so schnell, denn wir wollen länger was davon haben." Küskens kauft den Baum daheim in Niederkrüchten. Die Nordmanntanne ist mit einem Marktanteil von etwa 75 Prozent immer noch der Renner unter den Weihnachtsbäumen. Der Kreis-Landwirt hat noch eine andere Statistik parat: "Etwa 90 Prozent der Bäume werden geschlagen, der Rest im Topf mit Wurzel verkauft." Die Preise seien stabil geblieben. Pro Meter Nordmanntanne seien zwischen 18 und 22 Euro fällig, bei den Blaufichten 12 bis 16 und bei den Rotfichten 10 bis 14 Euro.

"Die Konkurrenz wird natürlich immer größer", sagt der Senior-Chef des Mengelshofes in Kempen, Unterweidener Straße 1, Johannes Höfkes (70). Nahezu an jeder Ecke, in Bau- oder Supermärkten würden Bäume verkauft. Dennoch ist auch sein Sohn Peter Höfkes (30) froh, dass viele Stammkunden ihnen nach wie vor die Treue halten. Dazu gehören auch einige Firmen aus der Umgebung, die dann für ihre Mitarbeiter beim Baumkauf einige Rabatte geben. "Kommen Sie mal an diesem Samstag hier vorbei, dann wird die Hölle los sein", meint Johannes Höfkes. Die Preise seien stabil geblieben.

Die Händler sind wegen der Konkurrenz darum bemüht, beim Verkauf für ein schönes Ambiente mit Glühwein-Verkauf oder anderen Aktivitäten zu sorgen. "Bei uns sind gerade einige Lämmer geboren worden, und wir haben daraus so eine kleine Krippe gemacht", sagt Hannes Heimendahl vom gleichnamigen Gutshof in Kempen. Auch dort kann man die Bäume frisch aussuchen, entweder auf den Plantagen oder im Innenhof. Sicherlich werde der Absatz dieser Bäume immer schwieriger, aber Hannes Heimendahl ergänzt: "Viele Familien kommen dennoch immer wieder gerne hierher und machen den Kauf des Baumes zu einem Happening." Zusätzlich kann man gleich den Weihnachtsbraten fürs Fest ordern. Hohe Temperaturen und eine niedrige Luftfeuchtigkeit seien schädlich für die Weihnachtsbäume, sagen die Experten. Der Baum sollte daher möglichst lange draußen im Schatten gelagert und der Fuß in einen wassergefüllten Behälter gestellt werden. Zuvor sollte man den Stamm noch dünn anschneiden. "Und vor allem sollte bei einer Fußbodenheizung eine Isolierplatte unter den Ständer gelegt werden, sonst ist die direkte Wärme tödlich für den Baum", empfiehlt Yvonne Platen vom Schleupenhof zwischen Tönisvorst und Kempen Ob der Baum beim Händler frisch ist, sei leicht an der Schnittstelle zu erkennen: Ist sie hell, ist alles gut. Ist sie grau, ist das ein Zeichen, dass der Baum schon vor längerer Zeit abgesägt worden ist. Außerdem sollten die Nadeln beim Kauf nicht stechen. Wer dies alles umgehen möchte: Wie wäre es für die Minimalisten mit einem Plastikbaum ? Auch damit deckt sich so mancher ein. Und wie Küskens mitteilte, habe sogar der Online-Weihnachtsbaumversand zugenommen, zwar auf niedrigem Niveau, aber deutlich.

(RP)
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