Kreis Viersen Kommentar: Eine völlig neue Situation

Kreis Viersen · Minister Johannes Remmel persönlich hat auf Initiative von Jochen Borchert die Öffnung und Beseitigung des Zauns verfügt. Der Präsident der NRW-Stiftung hatte mehrfach schon darauf gedrungen, die Verhältnisse in dem wertvollen Naturschutzgebiet zu verändern.

Er beruft sich auf die sehr strengen Richtlinien auf EU-Ebene. Wieviel Spielraum der AG Wilddichte jetzt noch bleibt, den massiven Abschuss von Damwild zu verhindern und eine andere Lösung zu finden, ist ungewiss. Denn der Minister hält eine Reduktion des Bestandes "auf ca. 100 Stücke für erforderlich". Folglich müssen 600 bis 700 Tiere – seit der Zählung im März gibt es neue Geburten – abgeschossen werden. Der Rest wird sich selbst überlassen und sich damit im Grenzwald verteilen. Darüber wird zu reden sein. Gefunden werden muss im Naturschutzgebiet eine Nachfolge des Damwildes. Denn es diente dem Naturschutz als willkommener "natürlicher Rasenmäher" – bis herauskam, dass anstatt 72 genehmigten weit mehr als 1200 Exemplare im 900 Hektar großen früheren Depot lebten. Bleibt noch eine andere menschliche Unvernunft. Schon jetzt verlassen Spaziergänger häufig die Wege, was strikt verboten ist. Mountainbiker haben auch schon ihren Durchschlupf geschafft. Das hoch sensible Gebiet gilt es zu bewahren, wenn der Zaun weg ist. Auch das ist eine Herausforderung.

(RP)
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