Klimaschutz in Viersen Stadt Viersen nimmt Kiri-Bäume in den Blick

Viersen · Die Stadtverwaltung untersucht, ob sich die als stark CO2-bindend geltenden Bäume für Viersen eignen. Einen entsprechenden Antrag hatte die SPD gestellt.

 Die Kiri-Bäume gelten als intensiv CO 2 -bindend.

Die Kiri-Bäume gelten als intensiv CO 2 -bindend.

Foto: WeGrow

Die Stadtverwaltung soll prüfen, welche schnell wachsenden und intensiv CO2-bindenden Baumarten sich künftig für eine Anpflanzung in Viersen eignen würden. Dabei soll sie besonders den Kiri-Baum in den Blick nehmen. Den Prüfauftrag hat der Ausschuss für Klima- und Umweltschutz, Land- und Forstwirtschaft in seiner jüngsten Sitzung an die Verwaltung erteilt, bei einer Gegenstimme (FDP) und vier Enthaltungen (Bündnis 90/Grüne). Der Kiri-Baum stehe auf der Beobachtungsliste für potenziell invasive Arten des Bundesamtes für Naturschutz, argumentierte Eric Scheuerle (FDP). Das sei fast schon ein Ausschlusskriterium, ergänzte Jörg Eirmbter-König (Grüne).

Im Februar hatte die SPD-Fraktion den Prüfantrag, über den nun entschieden wurde, eingebracht. In der Sitzung des Ausschusses für Klima- und Umweltschutz, Land- und Forstwirtschaft erläuterte Michael Lambertz (SPD) dazu, dass neben der CO2-Reduktion die CO2-Bindung einen wichtigen Aspekt zur Erreichung der Klimaziele darstelle. Der Kiri-Baum erziele dabei den vierfachen Effekt heimischer Arten und benötige viermal weniger Fläche. Und Fläche sei, etwa bedingt durch Gewerbe und Landwirtschaft, in Viersen knapp, „deshalb sind wir ziemlich unter Druck“.

Der aus Asien stammende Kiri-Baum gilt als schnell wachsend, je nach Bedingungen kann er im Jahr etwa fünf Meter Höhe dazu gewinnen. Das Holz sei wertvoll, er sei „gerade aus forstwirtschaftlicher Sicht interessant“, sagte Lambertz. Dass die Sorge besteht, der Kiri-Baum könne invasiv sein, also andere Pflanzenarten verdrängen, hat auch Lambertz schon gehört: „Es gibt mittlerweile Züchtungen, die sich nicht so durchsetzen“, sagte er.

Die CDU unterstütze den SPD-Antrag. Ratsherr Stephan Seidel regte an, dass die Stadtverwaltung Kontakt zu Landschaftsgärtnern aufnehmen soll, um zu erfragen, ob Interesse bestehe, eine Kiri-Baum-Plantage anzulegen. „Wir werden nicht drum herum kommen, klimaresistentere Bäume zu importieren“, sagte er.

Ganz neu wäre der Baum in der Region nicht: Die Stadt Xanten etwa ließ vor knapp zwei Jahren versuchsweise die ersten Kiri-Bäume anpflanzen.

(naf)
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