Schwalmtal Klärteam-Idee spart fünf Millionen Euro

Schwalmtal · Wegen neuer Vorschriften muss die Kläranlage am Pletschweg vergrößert werden. Für einen Umbau waren zunächst sieben Millionen Euro veranschlagt. Mitarbeiter hatten Ideen, wie sich die Anlage für weit weniger Geld erweitern lässt

 1. Über drei Schneckenpumpen wird das Abwasser aus den Mischwasser- und Abwasserkanälen in die Anlage gepumpt. Bei Trockenheit transportieren die Schnecken 3500 Kubikmeter Wasser pro Tag hoch, bei starkem Regen bis zu 20.000 Kubikmeter.

1. Über drei Schneckenpumpen wird das Abwasser aus den Mischwasser- und Abwasserkanälen in die Anlage gepumpt. Bei Trockenheit transportieren die Schnecken 3500 Kubikmeter Wasser pro Tag hoch, bei starkem Regen bis zu 20.000 Kubikmeter.

Foto: Busch Franz-Heinrich sen.

Was aus Schwalmtaler Waschbecken oder Toiletten abfließt, landet in Amern. Dort befindet sich am Pletschweg die zentrale Kläranlage der Schwalmtalwerke, in der sechs Mitarbeiter und zwei Auszubildende tätig sind. Ausgelegt wurde die Anlage theoretisch für 38.000 Menschen. Schwalmtal hat nur rund 20.000 Einwohner. Doch auch Gewerbe und Industrie produzieren Abwasser - so viel wie 18.000 Menschen.

Nun hat sich die Berechnungsgrundlage geändert: Nach heutigem Stand der Technik ist die Anlage nur für 32.000 ausgelegt. Die Schwalmtalwerke mussten daher die Kläranlage erweitern, Mitte 2016 lief die Genehmigung aus. Die "große Lösung" für eine Erweiterung hätte sieben Millionen Euro gekostet.

 2. Zunächst landet das Abwasser in einem Rechen. Er fängt den groben Schmutz auf - auch die Dinge, die die Schwalmtaler in die Toilette werfen, die dort nicht hineingehören. Mitarbeiter entdeckten im Rechen schon mal einen Führerschein und ein Gebiss.

2. Zunächst landet das Abwasser in einem Rechen. Er fängt den groben Schmutz auf - auch die Dinge, die die Schwalmtaler in die Toilette werfen, die dort nicht hineingehören. Mitarbeiter entdeckten im Rechen schon mal einen Führerschein und ein Gebiss.

Foto: Busch Franz-Heinrich sen.

"Wir haben uns gefragt, ob man aus der Anlage nicht mehr rausholen kann", sagt Betriebsleiter Gerd-Jürgen Grün. Kann man: Beim Umbau jetzt wird der Außenring des Vorklärbeckens hinzugenommen. In anderen Becken wird die Wasseroberfläche angehoben, so passt mehr hinein. "So holen wir 2000 Kubikmeter mehr Leistung aus der Anlage raus", sagt Grün. Nun kostet der Umbau etwa 2,1 Millionen Euro. Von der Bezirksregierung gab es eine Verlängerung der Betriebserlaubnis bis 2018. Bis Ende 2016 sollen die neuen Teile in Betrieb sein.

(biro)
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