Schwalmtal Kinderladen wird eingeräumt

Schwalmtal · In einer Woche öffnet in Waldniel eine Boutique mit Second-Hand-Kleidung für Kinder und Jugendliche. Die Kleidung stammt aus Spenden ans Kinderdorf. Alle Familien können dort einkaufen. Den Anstoß gab ein RP-Artikel.

 Passt farblich, ist aber leider zu klein – Kinderdorfleiter Dr. Klaus Esser und Angelika Max vom Bethanien Kinderdorf stöbern zwischen gespendeten Kinderkleidern. Den Kinderladen "wie neu" im alten Gutshof an Haus Clee organisieren das Kinderdorf und das Bündnis für Familie gemeinsam. Ein Team von ehrenamtlichen Helferinnen unterstützt dabei.

Passt farblich, ist aber leider zu klein – Kinderdorfleiter Dr. Klaus Esser und Angelika Max vom Bethanien Kinderdorf stöbern zwischen gespendeten Kinderkleidern. Den Kinderladen "wie neu" im alten Gutshof an Haus Clee organisieren das Kinderdorf und das Bündnis für Familie gemeinsam. Ein Team von ehrenamtlichen Helferinnen unterstützt dabei.

Foto: Busch

Winterjacken und Skianzüge, Cordhosen und Fleece-Jäckchen, gefütterte Babyschuhe und warme Nicki-Strampler — in den ehemaligen Räumen des Getränkemarkts an der Ungerather Straße 27 in Waldniel stapeln sich die Kleider in Regalen. Viel haben die ehrenamtlichen Helferinnen der Kinder- und Jugendboutique "wie neu" schon geschafft, viel müssen sie in dieser Woche noch tun, bevor am Sonntag, 28. Oktober, der Kinderladen eröffnet wird. In den Räumen des alten Gutshofs an Haus Clee hat ein großer Teil der Kinderbekleidung, die viele Familien ans Bethanien Kinderdorf gespendet hatten, einen Platz gefunden. Vermutlich nicht für lange, denn viele Teile sind "wie neu", und so wurde auch der Name gewählt.

Für die Kinder im Kinderdorf brachten regelmäßig Eltern aus Schwalmtal und Umgebung Säcke voll mit gut erhaltener Kinderkleidung. Für diese Spenden hatte Angelika Max, im Kinderdorf zuständig für den Bereich Hauswirtschaft, zwei kleine Räume. Dort sortierte sie die Spenden nach Größe und Saison. Für die Kinder im Kinderdorf war die kleine "Boutique" erste Anlaufstelle, wenn zum Beispiel der Turnbeutel verloren, die Hose gerissen war. Die Boutique war auch Anlaufstelle für die Erzieherinnen, wenn ein Kind plötzlich aus der Familie herausgenommen und im Kinderdorf untergebracht wird. Oft haben diese Kinder nichts bei sich außer der Kleidung, die sie am Leib haben. Umso wichtiger ist ein gut sortierter Fundus.

Die Kleiderspenden konnte Max nicht allein sortieren — die Boutique ist nur ein kleiner Teil ihrer Arbeit im Kinderdorf. Nach einem Artikel in der RP im Februar meldeten sich Freiwillige, die Unterstützung anboten und gleich anpackten. Weil deutlich mehr Spenden im Kinderdorf abgegeben werden, als die Kinderdorf-Kinder selbst benötigen, wird nun die Kinderboutique "wie neu" eröffnet. Gemeinsam mit dem Bündnis für Familie hat das Kinderdorf die Räume des alten Getränkemarkts angemietet. Bürger spendeten Teile der Einrichtung, Sponsoren gaben Geld, damit die Miete für die ersten zwei Jahre bezahlt ist. Die Freiwilligen gestalteten die Räume mit viel Herz.

Für die Kinderdorfkinder bleibt die Boutique weiterhin erste Anlaufstelle, und für sie ist die Kleidung kostenfrei. Alle anderen Familien können dort zum ganz kleinen Preis einkaufen, ein T-Shirt gibt es zum Beispiel schon für 50 Cent. Sollte nach Abzug von Miete und Strom etwas übrig bleiben, sagt Kinderdorfleiter Dr. Klaus Esser, wird geteilt: Die Hälfte bekommt das Kinderdorf, die andere Hälfte das Bündnis für Familie, und beide geben das Geld wieder für gemeinnützige Zwecke aus. Konkurrenz für andere Kleiderstuben in der Umgebung will die Kinderboutique nicht sein, betont Esser: "Wir geben zum Beispiel Erwachsenenkleidung an die Pfarrcaritas, dafür gibt die Pfarrcaritas uns die Kinderkleidung oder schickt die Leute mit den Spenden für Kinder gleich zu uns."

(RP/ac)
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