Freizeit in Brüggen Jugendliche freuen sich über Care-Pakete mit Kultur

Brüggen · Das Jugendzentrum Secondhome hat an einer Ausschreibung für kreative Ideen teilgenommen. So soll Langeweile in der Coronakrise verhindert werden.

 Joana Eulenpesch.

Joana Eulenpesch.

Foto: Daniela Buschkamp

Joana Eulenpesch lächelt, als sie das kleine Päckchen vom Tisch im Jugendzentrum Secondhome nimmt. Die Brüggenerin gehört zu den 35 Kindern und Jugendlichen, die gestern kostenfrei ein Care-Paket mit viel Kultur abholen konnten. Was sie auspacken wird, weiß die Zwölfjährige noch nicht.

Ihre Mutter Melanie ist per Facebook auf das aktuelle Angebot des Brüggener Jugendzentrums aufmerksam geworden. Sie meint, dass das kleine Päckchen gut für ihre Tochter ist, gut gegen die Langweile durch Kontaktverbot und Schulschließung. „Die Resonanz auf unsere Care-Kultur-Pakete war riesig. Damit haben wir gar nicht gerechnet“, sagt Gaby Wintraken Leiterin des Jugendzentrums direkt am Brüggener Rathaus. Nach ihrem Aufruf auf Facebook waren die ersten 20 Geschenke rasch weg; Wintraken erhielt nochmal 15 weitere.

Möglich wurde die Verteilung durch eine gemeinsame Aktion des Vereins LAG Kunst und Medien, von Künstlern und Jugendeinrichtungen, gefördert hat es das NRW- Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration (Wert der Pakete je neun Euro, in einer früheren Version stand irrtümlich 9000 Euro). Dazu wurden kreative, analoge Ideen für Teilnehmer zwischen sechs und 16 Jahre gesucht.

„Wir wollten mit unserer Idee ,Deine Kunst auf einer Postkarte’ dazu beitragen, dass die Menschen trotz Kontaktverbot miteinander in Kontakt bleiben“, erläutert Gaby Wintraken. Neben dem Secondhome waren daran das evangelische Jugendzentrum Haus Schalom (EvHa) in Wegberg und die Künstlerin Birgit Menzel vom Atelier Kunstfinger beteiligt.

In dem kleinen Päckchen finden Kinder und Jugendliche alles, um eine Postkarte individuell zu gestalten:  Aquarellstifte, einen Pinsel, einen Bleistift und Blanko-Postkarten, sowie eine Arbeitsanleitung und Gestaltungsbeispiele. So können sie etwa Grüße an ihre Großeltern versenden, die sie zurzeit nicht besuchen können. Oder sich ganz altmodisch auf Papier bei Freunden oder netten Nachbarn melden. „Vielleicht werden die Karten auch mit einem kleinen Spruch oder einem Gedicht versehen“, meint Wintraken.

Sie ist gespannt, was aus den Kulturpaketen entsteht. „Wir haben alle Teilnehmer gebeten, uns Fotos von ihren Postkarten zu schicken“, sagt die Leiterin des Jugendzentrums. Sie freut sich schon jetzt auf ihre (elektronische) Post.

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